Detlef Scheele, der
neue Chef der Bundesagentur für Arbeit, hat dem „Spiegel“ ein
Interview gegeben und erklärt: „Unsere Berater und Vermittler müssen
den Arbeitslosen und seine Familie öfter sehen“, „eine fürsorgliche Belagerung finde ich sinnvoll“. Der Begriff ist
offenbar dem Titel eines Romans des von mir sehr geschätzten Heinrich Böll entliehen.
Wenn hier aus dem Roman übertragen werden soll, wie ein Netz von Sicherheitsmaßnahmen nicht nur zum Schutz des Protagonisten, sondern auch zur Überwachung seiner selbst und seiner Familie eingerichtet wird, indem der Schutzraum, den der Staat gewährt, Züge eines Gefängnisses trägt, dann darf Erwerbslosen in Erwartung solch einer Behandlung nur speiübel werden.
Menschen, die als Hartz-IV-Berechtigte vegetieren müssen, brauchen keinesfalls noch mehr Verfolgungsbetreuung, gar von der ganzen Familie, sondern Förderung, die ihnen selbst dient und nicht der Euphemisierung der Arbeitslosenstatistik, wenn schon keine normal bezahlte Arbeit vorhanden ist.
SPD-Mitglied Scheele warnt vor einer „Rückabwicklung“ der Arbeitsmarktreformen. Für Scheele hat Vermittlung in Arbeit Vorrang – leider sagt er nicht, aus welchem Hut er die wohl zaubern können, wollte, würde. Bestimmt soll da nur wieder fröhlich in „alten Wein aus herzallerliebst neuen Schläuchen“ vermittelt werden.