4.8.2008 | |
600 Schulen (Klasse eins bis sechs) seien mittlerweile in den sechs afrikanischen Ländern Angola, Malawi, Ruanda, Mosambik, Simbabwe und Südafrika gebaut worden. "Für 800 000 Schüler", freut sich Krämer, der die Initiative mit knapp vier Millionen Euro unterstützt hat. Unter anderem hat er im Jahr 2005 auf jeden Euro, der für das Projekt gespendet wurde, selbst noch einmal einen dazugelegt - bis zur von ihm vorher festgelegten Höchstgrenze von drei Millionen. "Schulen für Afrika", das bedeute meist kleine Schulen auf dem Land. Die sähen dann so aus: zwei Räume, ein Trinkwasseranschluss und getrennte Latrinen für Jungs und Mädchen. Bauzeit: 45 Tage. Was dort im Unterricht passiere - davon könnten deutsche Lehrer nur träumen. "Die Motivation der Kinder geht mir sehr nah. Die Schüler fordern ihre Lehrer. Da gibt es kein ,null Bock’. Der Unterricht ist fast wie ein sportlicher Wettkampf." Zwischen den Fragen des Lehrers verstreichen nur wenige Sekunden. "Und die Kinder wollen mit ihren Antworten noch schneller sein", erzählt der Hamburger, der dabei richtig in Fahrt kommt. Hefte, Schulbücher, Möbel gebe es praktisch nicht. "Die Kinder sitzen auf kleinen Ölfässern oder mitgebrachten Plastikstühlen und schreiben auf ihren Knien." Aber, soviel sei sicher: Bei jedem Leistungs-Vergleich mit diesen Kindern würden Schüler aus Deutschland schlechter abschneiden. Was war der Anstoß für sein Engagement? "Wo soll ich da anfangen?", fragt er zurück und spricht dann von der Protestbewegung der 68er oder von seinem Deutschlehrer, der ihn und seine Mitschüler für soziale Fragen sensibilisiert habe. Der Irak-Krieg war ein weiterer Grund, etwas zu tun: Gemeinsam mit anderen forderte Krämer Kirchen, Arbeitgeber und Gewerkschaften in ganzseitigen Anzeigen dazu auf, die zentrale Antikriegs-Demo in Berlin zu unterstützen. Eigentlich reichten die Wurzeln für sein humanitäres Engagement aber viel weiter zurück: Er habe die Unterschiede zwischen arm und reich immer als ungerecht empfunden. Schließlich sei es reiner Zufall, ob einer "in Deutschland oder in Afrika geboren wird, als Sohn eines reichen Mannes oder eines armen Schluckers". Er habe zufällig das Glück gehabt, in Deutschland in einer Unternehmer-Familie aufzuwachsen. Deshalb habe er die Möglichkeit, seinen Teil dazu beizutragen, um einen Ausgleich zwischen arm und reich zu schaffen. Also tue er es. Informationen im Internet unter www.unicef.de/schulenfuerafrika |
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