15.7.2008 | |
Hübotter hat sich für sein sechs Millionen Euro teures Engagement mit der Baufirma Kathmann zusammengetan und das Unternehmen "Sendesaal Karree" gegründet. Ob er tatsächlich zum Zuge kommt, hängt von den bisherigen Investoren auf dem Gelände in Schwachhausen ab. Die Kaufleute Willi Heise und Oliver Klima hatten im Februar 2006 einen Kaufvertrag mit Radio Bremen geschlossen, der bis heute gültig ist. Besiegelt wurde er allerdings unter der Annahme, dass der Sendesaal abgerissen wird. "Wir halten an dem Vertrag fest", erklärte Heise gestern. "Ob die Herren Klima und Heise von ihrem Kaufvertrag zurücktreten, liegt unbeeinflussbar allein in ihrem Ermessen", sagte Hübotter. Nur: Der Sendesaal dürfe nicht mehr abgerissen, sondern müsse vom Grundstückseigentümer erhalten und unterhalten werden. "Unser notarielles Angebot entspricht vollkommen unserem Schreiben an den Bausenator, auf dessen Grundlage am 28. Mai der Denkmalschutz erlassen wurde", betonte Hübotter. Trotzdem bekam er jetzt von Radio Bremen eine Abfuhr. Nach Darstellung von Hübotter soll es dabei unter anderem um fehlende Bankbürgschaften gehen. "Ein unsinniges Störfeuer", meint der Bauunternehmer. Die Einwände des Senders seien irrelevant. Radio Bremen selbst wollte sich zu den Vorgängen nicht äußern. Der Sendesaal war auf Geheiß von Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) Ende Mai wieder unter Schutz gestellt worden, weil es mit der Hübotter-Offerte plötzlich doch eine dem Papier nach wirtschaftlich tragfähige Lösung gab, den von Fachleuten wegen seiner Akustik hochgerühmten Saal zu erhalten. Landesdenkmalpfleger Georg Skalecki bestätigte gestern, dass sowohl Radio Bremen als auch Klima und Heise Widerspruch gegen den vorläufigen Denkmalschutz eingelegt haben. "Sie wollten wohl die Fristen wahren", vermutet Skalecki. Bis Ende November muss das Verfahren der Denkmalbehörde abgeschlossen sein. Sollte Radio Bremen bei seinem Nein zum Hübotter-Angebot bleiben, wäre doch wieder nur der Kaufvertrag mit Klima und Heise auf dem Tisch. Die beiden aber rechnen ihr Geschäft bislang ohne den Sendesaal und machen zusammen mit Radio Bremen Front gegen den Denkmalschutz. So könnte der Saal doch wieder in Gefahr geraten, abgerissen zu werden. |
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