712. Bremer Montagsdemo
am 02. 03. 2020  I◄◄  ►►I

 

Frauentag – Zeit für Frauen!

Hans-Dieter Binder1. In Bremen haben die wesentlichen Traditionsveranstaltungen inzwischen tatsächlich Frauen zugelassen. Lange hat’s gedauert! Müssen Vereine das Grundgesetz respektieren? Ja! Wenn der Verein die Ge­mein­nüt­zig­keit beantragt, werden die Vereinssatzung und die Einhaltung dieser Satzung geprüft. Ein Verein, der einen Teil der Gesellschaft ausschließt, ist niemals gemeinnützig! Ausnahmen werden noch gesucht.

Im Jahr 2017 hat der Bundesfinanzhof entschieden, dass ein Verein nicht gemeinnützig sein kann, wenn er ein Geschlecht und damit einen großen Teil der Allgemeinheit ausschließt (Aktenzeichen V R 52/15). „Viele Männer- und Frauen-Vereine bangen um die Existenz“, warnte damals der Newsletter eines Marketing-Dienstleisters. Gemeinnützige Vereine können Zuwendungsbescheinigungen über die erhaltenen Spenden ausstellen. Die Spenderin kann solche Zuwendungen mit dieser Bescheinigung in der Steuerklärung geltend machen. Die zu zahlende Steuer vermindert sich dadurch, wie in dem Newsletter gut beschrieben wird.

Eingegangen wird auch auf Täuschungsmanöver: Einfach nur die Vereinssatzung ändern und weitermachen wie bisher klappt nicht, weil die Satzung und die Vereinstätigkeit jeweils bei der Bearbeitung der Steuererklärung geprüft werden, also nachträglich. Wer gemauschelt hat, verwirkt rückwirkend die Gemeinnützigkeit und muss die Spender entsprechend informieren. Auch das Finanzamt schreibt entsprechende Kontrollmitteilungen.

Eventuelle Schadenersatzklagen können zur Insolvenz des Vereins führen. Die vorstehenden Zeilen gelten auch für Stiftungen. Die Förderung oder der Erhalt des Brauchtums reichen nicht als sachlicher Grund für den Ausschluss von Frauen! Wenn es gut läuft, zeigt sich insbesondere die Akzeptanz von Frauen bereits bei den Veranstaltungen des Vereins oder der Stiftung und auf Pressekonferenzen. Hier besteht nicht nur in Bremen sichtbarer Nachholbedarf!

 

2. Frauen, traut euch! Macht eine Charme-Offensive! Jede Frau zweifelt an sich selbst. Na klar, sich selbst kennt frau am besten. Akzeptiert es, wenn die anderen euch vorschlagen, euch wählen, dir dieses Amt, diese Tätigkeit zutrauen! Nur den Willen musst du haben und ja sagen! Die meisten Funktionsträger haben kein entsprechendes Fachwissen. Männer, ermuntert die Frauen! Mit weiblicher Beteiligung weht ein „neuer Wind“.

Betriebe, die Frauen eingebunden haben, sind meistens erfolgreicher als reine „Männerwirtschaft“. Die vakanten Stellen, insbesondere Führungspositionen, werden mit „Vitamin B“ vergeben. Es entsteht bei Begegnung, zum Beispiel bei gemeinsamen Veranstaltungen, insbesondere beim Schaffermahl oder bei der Eiswette. Hier hat die Jahrhunderte währende Übervorteilung negative Auswirkungen.

Der Spielfilm „Nur eine Frau“ beleuchtet einen Berliner „Ehrenmord“. Im Jahre 2005 wurde Hatun Aynur Sürücü, 23-jährige Mutter eines fünfjährigen Jungen, auf offener Straße mit drei Kopfschüssen von ihrem eigenen Bruder hingerichtet. Der Fall hatte eine Debatte über Zwangsehen und Werte in muslimischen Familien ausgelöst.

Auch die katholische Kirche war führend in der Bevorzugung von Männern und der Sicherung der männlichen Vorherrschaft. Ende September hat die Politikwissenschaftlerin und Journalistin Christiane Florin in Bremen ihr Buch „Der Weiberaufstand – Warum Frauen in der katholischen Kirche mehr Macht brauchen“ vorgestellt und die Frauenweihe in der katholischen Kirche gefordert.

Frauenrechte sind Freiheits- und Menschenrechte, die Frauen als Mitglieder der Menschheit besitzen oder beanspruchen. Im Laufe der Geschichte ist der Begriff Frauenrechte unterschiedlich eingegrenzt und gedeutet worden. Ein zentraler Aspekt war dabei die Geschlechtsvormundschaft“, resümiert „Wikipedia“ lapidar.

 

3. Eine Frau, sie möge hier Elsa heißen, wollte arbeiten. Mit dem Arbeitgeber hatte Elsa alles besprochen. Den Arbeitsvertrag hat der Arbeitgeber entsprechend ausgefüllt. Elsa erzählte es ihrem Mann und schwärmte von der neuen Arbeit, der Abwechselung und den neuen Aufgaben: „Du musst nur noch unterschreiben!“

Er wollte nicht: „Meine Frau muss nicht arbeiten gehen!“ Es wurde ein heftiger Streit. Ohne die Unterschrift des Ehemannes konnte Elsa ihre Arbeit nicht antreten. Elsa brauchte die Unterschrift des Ehemannes auf dem Arbeitsvertrag. Ihre eigene Unterschrift war nicht vorgesehen. Elsa hat ihren Mann durch Androhung von Verhaltensänderung zur Unterschrift bewegt.

Elsa ging gerne arbeiten. Ihr Mann hatte nichts mehr dagegen. Elsa konnte eventuelle Änderungen mit dem Arbeitgeber regeln. Die Unterschrift des Mannes war notwendig, aber bei Elsa nur noch Formsache, damals.

„Das Vermögen der Frau, Erbe oder Arbeitsentgelt, unterstand der Verwaltung und Nutznießung des Mannes. Seit dem 1. Juli 1958 wurde das Vorrecht durch den Mann, die Erziehung der Kinder zu bestimmen, eingeschränkt und erst 1979 vollständig aufgelöst. Menschenrechtsverletzungen an Frauen galten als Privatsache. Frauenrechte waren keine Menschenrechte“, schreibt Ursula Ortmann in ihrem Blog „Frauenrechte und Grundgesetz“.

Im Streit oder auch grundlos konnte der Mann vom Arbeitgeber seiner Frau den Arbeitslohn einfordern. Der Arbeitgeber musste diese Forderung prompt erfüllen. Auch die Lohnabrechnung konnte der Mann einfordern. Eine Information oder vorherige Rückfrage bei der Arbeitnehmerin war nicht nötig oder vorgesehen.

Wer bis hierher gelesen hat, kann erahnen, wie sehr versucht wurde, Frauenteilhabe zu verhindern und noch immer zu behindern. Daher aktiv für die Frauen eintreten, bei Aufstellungsversammlungen oder Wahlen! Jeder kommt in Möglichkeiten, aktiv Frauen zu unterstützen. Die Partei „Die Linke“ berücksichtigt in den Veranstaltungen jede Wortmeldung von Frauen umgehend. „Die Linke“ weiß um den Mehrgewinn durch weibliche Beteiligung.

Ansonsten seid aktiv, auch defensiv! Kopf zeigen! Es geht um den Zusammenhalt, in jedem Alter. In der Serie „Die Anstalt“ vom 11. Februar 2020 ging es um die Wertung von Taten, Worten, Platzierungen, Wortverdrehungen sowie klare Lügen von Rechten. Helfen? Durch Kopfzeigen! Besonders haben mich die „Omas gegen Rechts“ beeindruckt. Mein Leben hat sich verändert, meine Meinung ist unverändert Nachzulesen auf diesen Seiten!

Hans-Dieter Binder („Die Linke“, „so:leb – Sozialer Lebensbund“)

 

Weg mit Kohle und Atom – Erneuerbar ist unser Strom!

Harald BraunFukushima mahnt: Alle Atomkraftwerke weltweit sofort stilllegen auf Kosten der Betreiber! Am 11. März 2011 kam es in Fukushima (Japan) in drei Atomreaktoren zur radioaktiven Katastrophe. Die gesundheitlichen Folgen der radioaktiven Verstrahlung werden weiter verharmlost und geleugnet.

Eine Voraussetzung für die Vergabe der Olympischen Spiele 2020 an Japan war die Zusicherung des japanischen Präsidenten an die Olympische Gemeinschaft, dass die Atomkatastrophe in Fukushima unter Kontrolle sei. Die Wirklichkeit sieht anders aus! Bis heute dauert die unkontrollierte, gesundheitsgefährdende Freisetzung von Radioaktivität in die Umgebung und in das Meer an. Im Distrikt Fukushima besteht zudem die anhaltende Gefahr, dass erneut Radioaktivität durch schwere Stürme aufgewirbelt und durch Überflutungen oder Waldbrände freigesetzt wird.

Die japanische Regierung hat nach dem Super-GAU die Grenzwerte per Dekret von einem auf 20 Millisievert erhöht, um eine Rückkehr der Bewohnerinnen und Bewohner in die kontaminierten Gebiete zu erzwingen. Sie verstößt damit gegen international geltende Strahlenschutzregeln. Insbesondere Kinder, Schwangere sowie Kranke und ältere Menschen sind dadurch nachhaltig in ihrer Gesundheit bedroht.

Trotz der Katastrophe von Fukushima sind in der Bundesrepublik immer noch sechs Atomreaktoren in Betrieb. Darunter der Block 2 in Neckarwestheim, wo bei allen vier Dampferzeugern Spannungsrisse an insgesamt 400 Heizrohren festgestellt wurden. Der Weiterbetrieb ist verantwortungslos, ein schwerer Störfall kann jederzeit eintreten. Neckarwestheim und die weiteren fünf AKWs müssen sofort abgeschaltet werden!

Der beim Rückbau von Atomkraftwerken anfallende gering radioaktive Abrissmüll soll durch „Freimessen“ wie normaler Bauschutt wiederverwendet oder als Hausmüll deponiert werden. Wohin mit dem hochradioaktiven Atommüll? „Castor-Zwischenlager“ werden zu unsicheren Langzeitlagern. Die Uranfabriken in Lingen (Nordrhein-Westfalen) und Gronau (Niedersachsen) sorgen weiter dafür, dass AKWs weltweit mit Brennelementen versorgt werden. An den Karlsruher Atomforschungsanlagen wird mit Steuermillionen an der Entwicklung von neuen AKWs gearbeitet.

Das Ende des Atomstroms 2022 wird wieder massiv infrage gestellt. Im Frühsommer forderte VW-Chef Herbert Diess unter dem Deckmäntelchen des Klimaschutzes längere Laufzeiten für Atomkraftwerke. Es gibt Stimmen wie die von „Welt“-Herausgeber Stefan Aust, der die Klimakrise als „Hype“ bezeichnet, und Stimmen wie vom ehemaligen SPD-Wirtschaftsministers Clement, der den Atomausstieg um zehn weitere Jahre hinauszuzögern will. Bei „Fridays for Future“ versucht die Pro-Atom-Lobby Fuß zu fassen.

Für die „Tageszeitung“ ist seit Neuestem die Atomenergie das „kleinere Übel“ und Frankreich ein Vorbild mit Atomkraft als Hauptenergiequelle (Ausgabe vom 2. Dezember 2019). Gleichzeitig wird die Energiewende in Deutschland massiv ausgebremst. 2019 gab es 57 Milliarden Euro staatliche Subventionen für fossile Brennstoffe. Für die erneuerbaren Energien stehen 90 Prozent weniger Förderung als 2015 zur Verfügung. Im ersten Halbjahr 2019 wurden in Deutschland so wenige neue Windräder gebaut wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Keine Laufzeitverlängerung! Weg mit Kohle und Atom – Erneuerbar ist unser Strom!

Kommt zum Fukushima-Gedenken und Anti-Atom-Protest am Mittwoch, dem 11. März 2020, um 17:30 Uhr auf den Bremer Marktplatz! Aktive der „Umweltgewerkschaft“ und von „Ausgestrahlt“ laden zur Kundgebung ein. Es wird ein Offenes Mikrofon geben für Redebeiträge von maximal drei Minuten Länge. Es wäre gut, wenn sich möglichst viele zu Wort melden. Außerdem werden wir Kaffee und Kuchen gegen Spende abgeben. Wer kommt, wer kann etwas mitbringen?

Harald Braun („Umweltgewerkschaft“)
„Neoliberales“ Virus killt Alte und Kranke: Behandlungsmethode der Wahl ist Vitamin C im Grammbereich („Nachdenkseiten“)

 

Antikommunismus hat Rechtsentwicklung erst möglich gemacht

Wolfgang LangeDer neueste Armutsbericht bringt wieder traurige Gewissheit. Vor allem die Kinderarmut in Deutschland stagniert auf sehr hohem Niveau: 1.510.440 Kinder müssen von Hartz IV leben. Neben der wieder steigenden Arbeitslosigkeit – aus Bremen werden offiziell 10,3 Prozent gemeldet – ist es vor allem der große Niedriglohnsektor, der dazu führt, dass so viele nicht von ihrem Einkommen leben können – auch nicht, wenn sie Vollzeit arbeiten. Derzeit sind 4,14 Millionen Menschen in Deutschland im sogenannten Niedriglohnsektor – der höchste Anteil in Westeuropa! Auch das ist ein „Verdienst“ von Schröder und Konsorten. Und wer heute im Niedriglohn ist, steckt morgen in der absoluten Altersarmut.

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom letzten November, das Sanktionen auf 30 Prozent begrenzte, war ein großer Erfolg. Wobei natürlich auch das gar nicht geht: Hartz IV ist schon so niedrig, dass man nur mit Mühe davon überleben kann. Dann noch 30 Prozent weniger, das heißt Hunger! Aber der CDU/CSU ist auch das viel zu viel. Ihre neuesten Vorschläge: Mehrere Sanktionen sollen „kumuliert“ werden können, bis es wieder 100 Prozent sind. „Nur 30 Prozent“, dann wäre das „Fördern und Fordern“ nicht mehr gegeben!

Als ob es jemals darum gegangen wäre! Mit den Hartz-Gesetzen war und ist der Zweck verbunden, Millionen Menschen zu einem Leben unter dem Existenzminimum zu verurteilen, mit diesem gigantischen Armutspotential den Druck auf die übrigen Beschäftigten hoch und die Löhne niedrig zu halten sowie den Monopolen Konkurrenzvorteile zu verschaffen. Nun hat die CDU in Hamburg noch 11,2 Prozent bekommen – macht nur weiter so! Unsere Forderungen bleiben: Weg mit den Hartz-Armutsgesetzen! Bezahlung von Arbeitslosengeld für die volle Dauer der Arbeitslosigkeit! Schaffung von Millionen Arbeitsplätze durch Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich!

Die Wirtschaft jammert über die Folgen der Corona-Epidemie: Innerhalb weniger Tage sackten die Kurse so sehr ab, dass ein Schaden von fünf Billionen Euro entstand. Lieferketten reißen, Produktionsstillstände nehmen zu. Das zeigt die Anfälligkeit der kapitalistischen Wirtschaft. Aber die Ursache ist nicht das Virus. Die Hauptursache ist, dass die Weltwirtschaft in eine neue Überproduktionskrise übergegangen ist.

Die Spekulationsblasen platzen, die Untauglichkeit des kapitalistischen Systems offenbart sich. Wenn jetzt von Gesundheits- und Innenministerium eine drastische Einschränkung demokratischer Rechte bei der Versammlungsfreiheit und dem Schutz der Privatsphäre ins Spiel gebracht wird, als „Notwendigkeit im Kampf gegen die Pandemie“, sollten wir äußerst wachsam sein, ob das nicht nur ein willkommene Übung ist, uns unsere Rechte zu nehmen und offene Diktatur auszuüben. Nicht mit uns!

Nach dem Erfurter Wahleklat, wo mit Stimmen der AfD und der CDU ein FDPler zum Ministerpräsidenten gewählt wurde, und nach dem faschistischen Anschlag in Hanau hat der antifaschistische Kampf in Deutschland starken Aufwind bekommen. Zehntausende gingen auf die Straße. Immer weniger glauben den Stuss der „Einzeltätertheorie“. Nein: Die faschistischen Anschläge sind das Ergebnis des Rechtsrucks der Regierung und vor allem der rassistischen, faschistischen Hetzpropaganda der AfD.

Auch die unsägliche Gleichsetzung von rechts und links ist nicht mehr zu halten. Das ist ein Zugeständnis an den fortschrittlichen Stimmungsumschwung. Weiterhin wird jedoch vertuscht, was die Wurzeln des Faschismus sind, der aggressivsten Form des Kapitalismus. Weiterhin wird Antikommunismus verbreitet, teils mit Argumenten, die von faschistischen Naziführern im Kampf gegen die Arbeiterbewegung entwickelt wurden. Ihr Hauptzweck war die Verhinderung des Sozialismus in Deutschland. Dazu erfanden sie „Gräueltaten der Bolschewisten“, um die Massen zu täuschen.

Der Antikommunismus hat die heutige Rechtsentwicklung erst möglich gemacht und befeuert sie ständig. Deswegen begrüße ich es außerordentlich, dass die MLPD die Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“ ins Leben gerufen hat. Und ich begrüße es auch sehr, dass bei der Bundesdelegiertenkonferenz der Montagsdemobewegung zusammen mit dem „4. Internationalistischen Bündniskongress“ das Bündnis erweitert wurde zum „Internationalistischen Bündnis gegen Rechtsentwicklung, Faschismus und Krieg“ als starke Einheitsfront.

Dieses Jahr ist der 100. Jahrestag der Märzkämpfe und der Roten Ruhrarmee. 100.000 Arbeiter hatten sich im Ruhrgebiet zusammengeschlossen, einen Generalstreik und bewaffneten Kampf organisiert und so den faschistischen Kapp-Putsch niedergerungen. Sonst wäre es bereits 1920 zur Errichtung der faschistischen Diktatur in Deutschland gekommen. Zu diesem 100. Jahrestag gibt es am 14. März 2020 eine Revue in Gelsenkirchen.

Wer möchte, kann gern mitfahren. Die Revue beginnt zwar erst um 19 Uhr, wir fahren aber schon um 13 Uhr, um rechtzeitig bei der feierlichen Enthüllung der Lenin-Statue vor der „Horster Mitte“ dabei zu sein – ein Vorgang, der vor allem den CDUlern in Gelsenkirchen die Zornesröte ins Gesicht treibt. Zum selben Thema findet an diesem Mittwoch ein Bildungsabend der MLPD im Jugendfreizeitheim Buntentor statt, zu dem ich euch herzlich einladen will. Beginn ist um 18.30 Uhr.

Die faschistische Türkei hat die Grenzen für Flüchtlinge geöffnet – aber nicht in die Türkei, sondern aus der Türkei. Zehntausende versuchen nun, über Griechenland nach Europa zu kommen. Der völkerrechtswidrige Einmarsch der Türkei in Syrien hat eine neue Flüchtlingsbewegung ausgelöst. Hunderttausende sind auf der Flucht. Zum einen werden sie von Assads Truppen mit russischer Unterstützung, zum anderen von der Türkei angegriffen.

Nachdem letzte Woche 33 türkische Soldaten starben, droht nun ein offener Krieg zwischen der Türkei, Syrien und Russland. Deutschland und die Nato haben sich auf die türkische Seite geschlagen. Im Unrecht sind beide Seiten. Alle Imperialisten: Raus aus Syrien! Öffnung der Grenze zwischen Syrien und der Türkei für Flüchtlinge und Hilfslieferungen! Der Imperialismus muss weltweit überwunden werden!

Die Kriegsgefahr ist inzwischen höher denn je. Das Nato-Manöver „Defender Europe 2020“ mit 37.000 Soldaten aus 18 Staaten trägt auch dazu bei. Einen „Gegenentwurf“ zu Imperialismus und Krieg gab es vom 19. bis zum 23. Februar 2020 in Südafrika. Dort fand die zweite „Internationale Automobilarbeiterkonferenz“ statt. Arbeiterinnen und Arbeiter aus 23 Ländern schlossen sich zum gemeinsamen Kampf zusammen, über Konzern- und Ländergrenzen hinweg: für Arbeitsplätze, bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und besseren Umweltschutz. Der Kapitalismus zerstört allseitig die Lebensgrundlagen und muss überwunden werden. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!

Wolfgang Lange (MLPD)
 
Thüringer Modell: CDU duldet ein Jahr lang den Verzicht
der Linkspartei auf Neuwahlen („Junge Welt“)
 
„Höcke steht in der Mitte der Partei“: Aber Höckes Flügel
gilt nun amtlich als rechtsextrem („Spiegel“)
 
Mutti, wir werden dich vermissen: Wer sonst soll uns ermahnen,
einander nicht ins Gesicht zu husten? („Nachdenkseiten“)
 
„Wir werden politische Arbeit nicht einstellen“: „Andererseits verpflichten wir uns, alle Hinweise des Gesundheitssektors strikt zu befolgen“ („Rote Fahne“)
 
Ich habe noch sechs Rollen: Wann geht die Klopapier-Krise
zu Ende, Frau Merkel? („Der Postillon“)
 
Da muss erst ein Killerschnupfen kommen: Anträge auf Grundsicherung können jetzt formlos in den Jobcenter-Briefkasten geworfen werden („Spiegel“)
 
„Alle Termine sind abgesagt“: „Es gibt keine Nachteile. Es gibt keine Rechtsfolgen und Sanktionen. Die Auszahlung der Geldleistungen ist sichergestellt(Jobcenter Bremen)
 
„Wie verwundbar wir sind“: „Die marxistische Idee der Solidarität
wird in diesen Tagen modernisiert“ („Die Zeit“)
 
Der Neoliberalismus hat ausgedient: Würden Sie vor einer Hilfeleistung mehr sportliche Mitwirkung von den Bewegungsfaulen und Immunschwachen einfordern, Herr Schröder? („Tageszeitung“)
 
Keine Notstandsmaßnahmen unter Corona-Vorwand: Der Großteil der jetzigen Krisenmaßnahmen ist auf die seit Mitte 2018 eingeleitete Weltwirtschafts- und Finanzkrise zurückzuführen („Rote Fahne News“)
 
Der Regelsatz reicht nicht: Warum mehr Lebensmittel spenden, wenn die „Tafeln“ schließen müssen, Frau Göring-Hofreiter? („Focus“)

 

Es gibt keine Sanktionen mehr, die Leistung wird ausgezahlt

Gerolf D. BrettschneiderHeute ist der 22. März 2020. Die Erinnerung ans Warten auf Corona bleibt haften: Hatte ich es schon? Mit fortgeworfenem Müll vorm Haus habe ich vollgerotzte Taschentücher aufgehoben. Letzten Freitag kamen abends starke Kopfschmerzen, ein Frösteln und Auswurf von rötlicher Farbe, dass ich zusammengezuckt bin. Mit einem Teelöffel Vitamin C und zwei Aspirin war alles am nächsten Tag wie weggeblasen. Ich laufe längst wieder und bin froh, wenn das erlaubt bleibt. Die Nächte sind frostig, tags ist bei strahlendem Sonnenschein kaum jemand draußen. Die Stille auf den Straßen ist erholsam bis bedrückend, das Einkaufen macht Stress. Champignons im Glas sind auf einmal vergriffen. Wer die rote Linie überschreitet, die gestern noch nicht da war, wird angeraunzt. Mutti verhängt Stubenarrest, wenn wir nicht brav sind.

Es ist eine gemeinschaftliche Erfahrung, vergleichbar dem Mauerfall, mehr als die Sonntagsfahrverbote, mit spürbareren Folgen als Tschernobyl und Fukushima, die Kanzlerin erwähnte bereits den Zweiten Weltkrieg, im Rückblick davor wäre noch die Währungsreform zu nennen. Nun schreitet Merkel zu ihrer zweiten Bankenrettung und kann die Fehler der ersten wiederholen oder ausgleichen. Auf einmal ist gegenseitige Rücksichtnahme gefragt. Existenzangst ergreift eine Mittelschicht, die eben noch Parteien wählte, die Arbeitslose amtlich piesaken ließen. Plötzlich muss vorm Leistungsbezug nicht erst das Vermögen aufgezehrt werden. Antreten und Männchenmachen auf Pfiff ist auf einmal keine unabdingbare Mitwirkungspflicht mehr. Diese ganze rituelle Demütigung ist schlicht überflüssig und lenkt bloß von der wesentlichen Amtsaufgabe ab.

Vordringlich ist Existenzsicherung. Die „Tafeln“ schließen, der Sozialstaat ist in der Pflicht. Anträge auf Sozialleistungen können jetzt einfach formlos schriftlich in den Jobcenter-Briefkasten geworfen werden: „Alle Termine sind abgesagt. Es gibt keine Nachteile. Es gibt keine Rechtsfolgen und Sanktionen. Die Auszahlung der Geldleistungen ist sichergestellt.“ Soll das im Herbst etwa wieder anders sein? Hartz IV in seiner repressiven Form könnte an Corona sterben. Stirbt mit ihrem Anfangsanliegen auch die Montagsdemo? „Fridays for Future“ kann ebenfalls nicht mehr stattfinden, aber die Flugzeuge bleiben am Boden, der Kohlendioxid-Ausstoß sinkt als Krisenprodukt. Dies ist seit 30 Jahren der deutlichste Zeitpunkt für grundlegende Systemfragen und damit der Zerstörung und Neuschaffung von Protestformen. Das Sofortprogramm der MLPD zu Corona klingt noch etwas zerfasert, die Fünf-Punkte-Erklärung gegen Notstandsmaßnahmen schon klarer. Von meiner Schwester im Pflegeheim kam gestern ein Anruf mit kräftiger Stimme.

Gerolf D. Brettschneider (parteilos) – siehe auch „Scharf links
 
Wegen der Corona-Pandemie findet die
Bremer Montagsdemo vorerst nicht statt.

 

Der Regelbedarf muss sofort
erhöht werden!

Die Corona-Pandemie hat sich zu einer weltweiten Gesundheitskrise entwickelt. Derzeit sind offiziell weltweit 123.000 mit dem Virus infizierte Menschen bekannt, 8.893 starben bisher daran. Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise wird durch die Corona- Pandemie vertieft. Starke Produktionseinbrüche, die es allerdings auch schon vorher gab, und eine „schwarze Woche“ an den Börsen sind die Folgen. Millionen Arbeitsplätze sind bedroht! Bis jetzt ist unklar, woher das Virus kommt, und es bis jetzt kein Gegenmittel. Auf jeden Fall ist dies ein tiefer Einschnitt in unser aller Leben. Die Bewegungsfreiheit wird massiv eingeschränkt. Hauptbetroffene der Corona-Pandemie sind die Belegschaften, die Beschäftigten im Gesundheitsbereich wie auch die Millionen Arbeitslose und Geringbeschäftigten.

Industriearbeiter wurden und werden viel zu lange auf engstem Raum zur Aufrechterhaltung der Produktion gezwungen. Viel zu spät, aus Profitstreben, erfolgen Werksschließungen. Dort arbeiten viele Menschen auf engem Raum zusammen, trotz der Gefahr einer Ansteckung! Und hier sieht die Regierung keine Notwendigkeit für eine Einschränkung nach dem Infektionsschutzgesetz? Wir fordern die Freistellung bei vollem Lohnausgleich und ohne Zwangsurlaub! Durch Kurzarbeit werden viele Arbeiter und ihre Familien auf Hartz-IV-Niveau rutschen, müssen aufstocken. Während für die Großkonzerne Milliarden Euro für ihre Einkommensverluste infolge der Corona-Krise aus Steuergeldern zur Verfügung gestellt werden, wird jetzt schon angekündigt, dass zur Finanzierung dieser Kosten hinterher „alle ran“ müssten – sprich: dass die Kosten auf die Massen abgewälzt werden. Wir fragen: warum müssen die Großkonzerne diese Gelder nicht zurückzahlen?

Den Empfängern und Empfängerinnen von Hartz IV (SGB II) oder Sozialhilfe beziehungsweise Grundsicherung (SGB XII) entstehen für die Ernährung deutliche Mehrkosten. Viele „Tafeln“ und Suppenküchen haben bereits geschlossen. Wo bleibt die finanzielle Unterstützung der „Tafeln“? Während für die Konzerne, wie gesagt, Milliarden Euro für ihre Einkommensverluste infolge der Corona-Pandemie zur Verfügung stehen, ist bisher kein müder Cent an die Bedürftigen wegen des Mehrbedarfs für Ernährung in dieser Ausnahmesituation vorgesehen. Gerade wenn man am Ende des Monats in Quarantäne kommt, ist meist nicht genug Geld da, um größere Vorräte anzulegen.

Wegen der Ausweitung der Corona-Pandemie schließen ab Mittwoch, dem 18. März 2020, sämtliche Arbeitsagenturen und Jobcenter bundesweit bis auf Weiteres. Damit sind persönliche Vorsprachen bei diesen Behörden nur noch in Ausnahmefällen möglich. Zwar versichert die Bundesagentur für Arbeit, die gleichzeitig auch Teilträger der Jobcenter ist, dass den Leistungsbeziehern durch die Schließung der Jobcenter keine Nachteile entstehen. Das betrifft sowohl die Geldzahlungen als auch die Aussetzung von Sanktionen wegen Terminversäumnis. Aber es gibt keine Informationen, ob auch Maßnahmen wie zum Beispiel „Ein-Euro-Jobs“ vorübergehend eingestellt werden und ob dann die sogenannte Entgeltvariante vorübergehend nicht mehr gilt. Weiterhin ist bei in Quarantäne stehenden Leistungsbeziehern, etwa Empfänger und Empfängerinnen von Grundsicherung, keine Hilfestellung von der Bundesagentur für Arbeit beziehungsweise den Jobcentern zu erwarten.

Für Zuschüsse oder Vorschüsse wäre genug Geld da: 25,8 Milliarden Euro beträgt im Moment allein die Rücklage der Bundesagentur für Arbeit. Es sind Rücklagen, die unter anderem durch die Sanktionierung der Hartz-IV-Beziehenden und durch den niedrigen Hartz-IV-Satz aufgebaut wurden. Die Bundesweite Montagsdemo fordert als ersten Schritt, unbürokratisch Zuschüsse zu gewähren und dafür sofort den Regelbedarf zu erhöhen, damit sich die Bedürftigen menschenwürdig versorgen können! Im zweiten Schritt muss Hartz IV abgeschafft und durch die unbegrenzte Fortzahlung des Arbeitslosengeldes I bei entsprechender Erhöhung für die Dauer der Erwerbslosigkeit ersetzt werden. Auch die Grundsicherung nach SGB XII muss auf einen Betrag erhöht werden, der ein menschenwürdiges Leben erst ermöglicht! Dafür kämpft die bundesweite Montagsdemobewegung seit über 15 Jahren.

Wir fordern: Schutz der Bevölkerung durch Einstellung der Produktion für die Dauer der Gefährdung durch das Corona-Virus für nicht lebensnotwendige Bereiche! Freistellung der Beschäftigten bei voller Entgeltfortzahlung durch die Konzerne, auch für befristete Verträge und Leiharbeiter! Unbürokratische und schnelle finanzielle Unterstützung der Klein- und Kleinstunternehmen, die durch den Zwang der Betriebsschließung in ihrer Existenz bedroht sind, zum Beispiel kleine Textilgeschäfte, Reisebüroagenturen, Gaststätten! Dauerhafte Aufstockung des Krankenhauspersonals und des Personals in Altersheimen! Keine weitere Schließung von Krankenhäusern! Vollständige Aufklärung des Ursprungs des Covid-19-Virus!

Die Montagsdemos werden zumindest in den nächsten Wochen zum Schutz der Gesundheit aller Beteiligten nicht stattfinden können. Doch unsere Solidarität mit dem Personal in den Krankenhäusern, Altersheimen, Supermärkten und anderswo können wir zum Ausdruck bringen. Wir unterstützen unter anderem die abendlichen App­laus-Ak­tio­nen, die inzwischen in vielen Stä­dten stattfinden. Ergreift dazu Initiative in eurem Stadtteil! Nutzt die Homepage der bundesweiten Montagsdemo und andere fortschrittliche Seiten im Internet, um euch zu informieren und selbst Beiträge zu schreiben!

Und seid wachsam gegenüber allen Versuchen der Rechten, diese Situation für ihren Rassismus und Faschismus zu missbrauchen! Überall entstehen tolle Beispiele gelebter Solidarität, etwa Nachbarschaftshilfe beim Einkaufgehen oder Kinderbetreuung. Seid solidarisch, kümmert euch um Nachbarn, Freunde und Bekannte, ohne eure eigene Gesundheit zu riskieren! Junge und gesunde Menschen rufen wir auf, zum Beispiel die „Tafeln“ zu unterstützen. Hier haben viele ältere Menschen ehrenamtlich gearbeitet, die das nicht mehr können. Bleibt gesund!

Koordinierungsgruppe Bundesweite Montagsdemo

Gerolf: Die Industriearbeiterschaft darf, wenn der Killerschnupfen droht, die Bänder stilllegen und zu den Familien heim­kehren – die Gesunden des Lumpenproletariats sind aufgerufen, die Verteilung der gammligen Reste an der „Tafel“ selbst zu organisieren? Bitte, dieses Gedankengut ist abseitig. Raus damit!

Manfred Seitz („Die Linke“): Die Coronakrise ist eine Krise der Demokratie. Wir haben nicht nur ein Problem mit einem Virus, sondern auch ein Problem mit einer Berichterstattung, die mit reißerischen Meldungen ein harmloses Virus zu einem Monster aufbaut. Corona kann man nicht mit der Pest im Mittelalter oder der Spanischen Grippe vergleichen. Bei Covid-19 ist der Verlauf, von Ausnahmefällen abgesehen, harmlos. Etwa 80 Porzent aller Behandelten werden Angaben des Robert-Koch-Instituts zufolge nach vier bis sechs Wochen entlassen. Die Krise wird benutzt, um Grundrechte einzuschränken. Wir werden bei der Gefahrenabwehr um unsere Grundrechte gebracht. Hartz IV ist ausgesetzt. Das ist nur ein Tyrannenwechsel. Hartz IV wurde durch den Terror der Coronakrise ersetzt. Die Angst um die Gesundheit und vor dem Tod wird missbraucht. um demokratische Grundrechte einzuschränken. Wenn wir uns das länger bieten lassen, verwandelt dieser Staat sich in ein Gefängnis. Wir leben jetzt schon in einem Staat, der problemlos mit einem faschistischem Regime wie von Pinochet, Hitler, Stalin zu vergleichen ist.

Wolfgang: Lieber Manfred, ich bin erstaunt, wie du die Corona-Pandemie verharmlost. Wir hatten uns schon bei der letzten Montagsdemo darüber unterhalten, wo ich deiner Auffassung entgegentrat, das Corona-Virus sei „harmloser als jede normale Grippe“. Dass du das jetzt immer noch vertrittst, ist nicht zu entschuldigen. Allein in Italien gab es bisher fast 7.000 Corona-Tote. Es sind die reaktionärsten Regierenden wie Trump, Bolonaro, Johnson und Rutte, die solche Stories verbreiten wie das Virus sei ungefährlich, es werde wie durch ein Wunder wieder verschwinden, so Trump, und man müsse keine besonderen Maßnahmen ergreifen. Das ist deren faschistoide, menschenverachtende Ideologie.

Das ist doch nicht deine Auffassung, Manfred! Trump und Johnson mussten jetzt zurückrudern, weil sie Angst vor der Reaktion der Bevölkerung bekommen haben. Ihr Experiment der „Herdenimmunisierung“ – wenn genügend Angesteckte überlebt haben, brennt die Krankheit aus – hätte Hunderttausende das Leben gekostet. Das kann immer noch der Fall sein, weil das profitorientierte Gesundheitssystem viel zu wenige Krankenpfleger, Ärzte, Betten, Beatmungsgeräte et cetera hat.

Dass du dich so beeinflussen lässt von solch reaktionären Politikern und ihrer Pseudowissenschaftler, ist wohl auch der Grund dafür, Stalin in eine Reihe mit Faschisten wie Hitler oder Pinochet zu stellen. Bei allen Fehlern gebührt Stalin das große Verdienst, Hitler das Genick gebrochen und die faschistische Bestie Nazi-Deutschland besiegt zu haben. Einig bin ich mit dir zum Teil in der Kritik an der Einschränkung unserer Grundrechte. Ich halte es zwar für absolut notwendig, Abstand zu halten, momentan keine großen Versammlungen zu machen oder Sportveranstaltungen abzusagen. Aber völlig unzulässig ist die Beschränkung auf maximal zwei Personen beziehungsweise die Ausgangssperre in einigen Bundesländern. Da wird die Pandemie tatsächlich missbraucht, um Notstandsgesetze auszutesten und alle demokratischen Grundrechte abzuschaffen.

Dass es der Regierung beziehungsweise den Parteien im Bundestag – auch deiner! – nur um den Profit geht zeigt, dass alle Betriebe weiter produzieren, bis auf die Autoindustrie, die durch die seit Ende 2018 ausgebrochene Weltwirtschaftskrise und die Umstellung auf Elektromobilität in einer großen Absatzkrise steckt, ebenso wie die Stahlindustrie. In den noch arbeitenden Betrieben stehen die Kollegen Schulter an Schulter, beginnend schon mit der beengten Hin- und Rückfahrt. Dagegen müssen wir unsere Forderungen aufstellen und dürfen uns nicht mundtot machen lassen. Wir brauchen ein (Gesundheits-)System, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht der Profit! Dass sich viele Menschen jetzt solidarisch unterstützen, macht mich zuversichtlich, dass so ein System zu erreichen ist und immer mehr Menschen die verlogene Fassade der Herrschenden, wenn sie auf einmal von „Solidarität“ schwafeln, durchschauen.

Frank Kleinschmidt (parteilos): Politisch beschäftigt mich die Pandemie insofern, als dass darauf geachtet werden sollte, wie das Leben angesichts der verfassungsrechtlichen Einschränkungen und digitalen Kontrollen danach läuft. Großkonzerne könnten anhand vieler Konkurse kleiner umd mittlerer Unternehmen als Gewinner hervorgehen, deren Verluste mal wieder von Steuergeldern aufgefangen werden. Brachten Pandemien jemals positive politische oder gesellschaftliche Veränderungen? Ich wüsste nicht. Die Cholera-Epidemie in Hamburg vielleicht: Sie brachte im Nachhinein ein verbessertes Hygieneverhalten, Abwasserreinigung und den Abriss unmenschlich enger Behausungen. Ein gravierender gesellschaftlicher Wandel ist jedoch dadurch nicht geschehen. In Anbetracht der Hamsterkäufe hat sich mein Menschenbild auch nicht verbessert.

Wir unterstützen die abendlichen App­laus-Ak­tio­nen in vielen Stä­dten.
Ergreift dazu Initiative in eurem Stadtteil!
 
Aber erst, wenn Corona vorbei ist: „Klatscht nicht, sondern geht
für uns auf die Straße“ („Tagesspiegel“)
 
Verboten ist jetzt, wenn 50 Bremer(innen) gemeinsam protestieren: Gegen Zusammenpferchen von Flüchtlingen im „Infektionszentrum(„Rote Fahne“)
 
Der Impfstoff lässt mindestens 18 Monate auf sich warten: Bewährte Produktionslinien wie für Grippeschutzimpfung nicht nutzbar („The Guardian“)
 
„Länger als bis zum Sommer kann der Stillstand nicht dauern“: „Es gibt eine Abwägung zwischen dem Kampf gegen das Virus und der Zerstörung der Wirtschaft“ („Neues Deutschland“)
 

 

1. Mai bleibt Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse!

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Genossinnen und Genossen, niemand kann den Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse nach 130 Jahren einfach absagen – auch nicht der DGB und auch nicht in der Corona-Pandemie!

Die Monopole missbrauchen diese Krise zu umfangreichen Angriffen auf die Arbeitenden und Angestellten, vernichten massenhaft Arbeitsplätze und wälzen alle Krisenlasten ab. Erstmals seit Jahrzehnten haben die Metall-Unternehmerverbände eine „Nullrunde“ bei den Tarifverhandlungen durchgesetzt. Die Regierungen benutzen die Krise zu politischen Notstandsmaßnahmen und der faktischen Abschaffung zahlreicher Grundrechte. Faschisten haben Aufmärsche am 1. Mai angekündigt, zum Beispiel in Hamburg und Erfurt. Davor in die Knie gehen?

Zeigt nicht die gegenwärtige Krise die ganze Unfähigkeit des weltumspannenden kapitalistischen Systems? Wo war die Vorsorge für die vorhersehbare Pandemie? Regierungen schnappen sich gegenseitig Schutzmasken vor der Nase weg, Geflüchteten droht die schlimmste Katastrophe. Jetzt werden Billionen Euro locker gemacht. Aber wer bekommt sie? Und wer bezahlt sie? Für die Massen gibt es „Peanuts“, für die Großkonzerne Milliarden-Rettungsprogramme. Kleinbetriebe gehen pleite, Pflegepersonal muss ohne Schutzausrüstung auskommen, Arbeiter und Angestellte sollen auf Löhne verzichten.

Natürlich müssen wir der Corona-Pandemie, dieser schweren Gefahr für die Gesundheit, Rechnung tragen. Natürlich können wir nicht so demonstrieren wie sonst. Wir müssen den Mindestabstand von zwei Metern einhalten, Mundschutz tragen, Körperkontakt meiden. Unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen werden die Arbeiter weltweit gerade in dieser Krisensituation ihren Kampftag am 1. Mai begehen. „Solidarisch ist man nicht allein“ war das diesjährige Motto des DGB. Füllen wir es mit Leben! Wir haben von der MLPD deshalb eine Maikundgebung beim Ordnungsamt angemeldet. Dafür laden wir euch ein, mitzumachen und dafür zu mobilisieren.

Die Kundgebung mit Offenem Mikrofon beginnt am 1. Mai 2020 um 11 Uhr auf dem Bremer Marktplatz und dauert eine Stunde. Bitte teilt uns per E-Mail an mlpd.bremen(at)web.de mit, ob und mit wie vielen Personen ihr daran teilnehmen wollt. Vom Ordnungsamt wurde unter anderem als Auflage gemacht, dass maximal 50 Personen teilnehmen, alle eine Maske tragen und keine Transparente oder Plakate auf der Kundgebung weitergereicht werden. Deshalb brauchen wir möglichst verbindliche Teilnehmerzahlen. Wenn es mehr sind, müssen diese sich am Rand mit Abstand aufhalten.

Den DGB Bremen fordern wir eindringlich auf, seine Absage an eine Maidemonstration und -kundgebung zurückzunehmen. In dem Fall würden wir uns natürlich einer gemeinsamen Maidemonstration anschließen und auf die Durchführung einer eigenen Kundgebung verzichten. Mit solidarischen Grüßen.

Lena Salomon (MLPD)
 
Auf der Intensivstation: Boris Johnson erfährt am eigenen Leib,
dass Covid-19 nicht unterschätzt werden darf („Spiegel“)

 

Für Gesundheitsschutz, Umwelt­schutz und Arbeitsplätze!

Die „Umweltgewerkschaft“ geht am 1.Mai mit auf die Straße: Demonstrationsrecht verteidigen! Für Gesundheitsschutz, Umweltschutz und Arbeitsplätze! Die Coronakrise hält die Welt in Atem. Die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln ist wichtig gegen die Ausbreitung der Pandemie. Der Schutz der Gesundheit der Menschen muss im Vordergrund stehen. Aber die Solidarität hat regierungsamtlich schnell ihre Grenzen in der unerbittlichen Konkurrenz und am Profitstreben im Kapitalismus!

Harald BraunEtwa 300 Kliniken wurden in den letzten 20 Jahren in Deutschland geschlossen, 60.000 Klinikbetten gestrichen, als angeblich („unrentabel“. Mit der Privatisierung des Gesundheitswesens wurde Personal abgebaut, die Löhne gedrückt und die Versorgung der Patienten zurückgefahren. Auf dem Weltmarkt haben sich jetzt die reichen Länder gegenseitig Schutzmasken und Beatmungsgeräte weggekauft!

Kanzlerin Merkel appelliert immer wieder an („unser gemeinsames solidarisches Handeln“. Aber wo bleibt Merkels („Solidarität“ gegenüber Flüchtlingen, die in ihren Unterkünften die Hygiene- und Abstandsregeln gar nicht einhalten können und deren Protest dagegen kriminalisiert wird? Warum werden die überfüllten Lager in Griechenland nicht sofort aufgelöst und die Leute europaweit verteilt?

In der Erstaufnahme-Einrichtung Lindenstraße in Bremen Nord sind inzwischen 136 Menschen durch Sars-CoV-2 infiziert. Sozialsenatorin Stahmann hat diese drohende Gefahr monatelang ignoriert und verharmlost das Ganze immer noch. Die sofortige Auflösung aller Massenunterkünfte ist notwendig und der Rücktritt der Sozialsenatorin überfällig!

Wo bleibt Merkels „Solidarität“ für Pflegepersonal und Ärzte, überlastet und unterbezahlt, teils sogar ohne entsprechende Schutzausrüstung? Wo bleibt Merkels Solidarität gegenüber den Beschäftigten? Wenn mehr als zwei Menschen auf der Straße zusammenstehen, müssen sie mit Bußgeldern rechnen, aber in den Industriebetrieben müssen sich die Leute weiter zur Produktion „versammeln“. Welch ein Widerspruch! Die Produktion wird geschützt, aber die Beschäftigten?

Die Coronakrise ist Teil der globalen Umweltkrise. Das menschliche Immunsystem war schon vor Corona überlastet mit Chemikalien und Pestiziden, Mikroplastik in jedem Körper, Feinstäube und elektromagnetische Strahlung, psychische Belastungen durch Arbeitsdruck und Existenzängste!

Die Coronakrise bestätigt einmal mehr die Einschätzung in unserem Programm: „Die Unterwerfung der gesamten Gesellschaft unter das kapitalistische, umweltzerstörerische Profitprinzip trennt Mensch und Natur.“ Der Planet Erde rast immer schneller auf einen globalen Kollaps zu! Wir fordern umweltgerechte und gesundheitsschonende Produktions-, Lebens- und Arbeitsbedingungen! Wir kämpfen für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen!

Harald Braun („Umweltgewerkschaft“)

'Gewerkschaften: Kampf statt Co-Management!'
„Gewerkschaften: Kampf statt Co-Management!“

Bremen, 1. Mai 2020 (Fotos: Helmut Minkus)
Bremen, 1. Mai 2020 (Fotos: Helmut Minkus)

Wenn ich angesteckt werde, dann bin ich aussortiert

Hallo Gerolf, nun lese ich seit dem 1. Mai deine Mails zum Thema Masken. Ich sehe alles etwas anders. Ich bin alt (62 Jahre), krank (Polyneuropathie, chronische Bronchitis, zwei Lungenentzündungen) und zähle zu den Menschen mit Vorerkrankungen. Zudem arbeite noch in Vollzeit bis 2024. Nach deiner Verweigerung, Maske zu tragen, kommt eine Wut in mir hoch.

Der derzeitige Stand zu Corona ist: Masken tragen schützt eher die Mitmenschen. Soll ich also zuhause bleiben, weil sich andere den Masken verweigern? Das ist in meiner Situation von anderen mir gegenüber unsozial. Ich möchte auch nach draußen! Nicht nur eingesperrt bleiben, weil sich andere in ihren Persönlichkeitsrechten eingeschränkt fühlen und es vorziehen, unter anderem mich in meinen Persönlichkeitsrechten einzuschränken, weil Maskentragen so einschränkend ist.

Es wäre schön, wenn du auch mal über diese Seite nachdenken würdest. Auch ich habe Wünsche und möchte trotz meines Alters und meiner Schwerbehinderung am Leben teilnehmen. Da bliebe noch die heikle Frage der Herdenimmunisierung. Wenn ich also angesteckt werde und sterbe, dann bin ich aussortiert. Pech gehabt. Freundliche Grüße aus dem Homeoffice.

Regina (parteilos)
 
Zufuhr-Empfehlung zu niedrig: An Covid-19 sterben von den
Risiko-Patienten jene mit Vitamin-D-Mangel („Heise“)

'Mundschutz unter freiem Himmel ist ein schlechter Witz' (Bremen, 1. Mai 2020, Foto: Helmut Minkus)

 

„Mundschutz unter freiem Himmel ist ein schlechter Witz“

Mit diesem Schild, das Haupt mit runder Staubmaske bedeckt, aber ohne Mundschutz durfte ich nicht am Rande der Kundgebung stehen und zuschauen, geschweige denn selbst mittendrin für soziale Gerechtigkeit demonstrieren – egal wie groß der Abstand und wie leer der Marktplatz blieb. Ich wollte den Veranstaltern – angemeldet hatten die Marxisten-Leninisten, nicht etwa der Gewerkschaftsbund! – selbstverständlich keinen Ärger bereiten. Nach kurzer, fruchtloser Diskussion mit der Polizei habe ich mich deshalb entfernt, kaum eine Viertelstunde nach Beginn, und auf ein Grundrecht verzichtet: Das ist Deutschland am Tag der Arbeit im Jahr 2020.

Zur gewählten Symbolik: Die Schutzmaske fälschlicherweise lässig auf dem Kopfe, fast nach Art einer Kippa zu tragen, das ist natürlich ein ganz schlechter Witz. Damit wird mir jüdisches Brauchtum gerade billig genug, um einen anderen schlechten Witz zu illustrieren, wodurch ich mir, schwuppdiwupp, die Finger bereits mit Antisemitismus befleckt habe. Nun liegt mir als Nachkriegsdeutschem mit Schulbildung die böse Absicht fern, und ich zähle auf die Stärke jüdischen Humors, mir diesen einen schlechten Witz zu verzeihen, um zu erfahren, was denn der andere sei.

Es ist dieser: Der den Demonstrierenden vorgeschriebene Mundschutz verstößt gegen das Vermummungsverbot. Damit wird amtlicherseits ein Grund geschaffen, die Zahl der Teilnehmenden am Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse auf absurd winzige vier Dutzend einzuhegen. Schließlich müssen die anforderbaren Polizeikräfte jederzeit in der Lage sein, die Vermummten niederzuknüppeln, wenn etwa der Sozialismus oder nochmals die Räterepublik ausgerufen werden sollte – und wir wollen ja, dass es in Bremen friedlich bleibt, wenn's kracht im Gebälke des Systems, gell?

Mundschutzpflicht zur Killerschnupfenzeit in engen Bussen, Läden, Ämtern und auch im Geflüchtetenheim Lindenstraße, wo nicht mal die Flurfenster geöffnet werden konnten: Das wird wohl sinnvoll sein. Doch zu glauben, auch unter freiem Himmel sei solcherart Maulkorb erforderlich, sobald Worte der freien Meinung fallen, erinnert an eine drogeninduzierte Paranoia. Nach bundesinnenministerlichen Plänen soll allseits ja Besorgtheit geschürt werden. Ein Zusatzschutz gegenüber dem Abstandhalten ist aber durch nichts belegt – die Beschränkung des Demonstrationsrechts also willkürlich.

Aus Empfindsamkeit erfolgt ein Auftritt als Fake-Jude der frei­en Mei­nungs­äu­ße­rung nicht auf einer je­ner recht lauten Ver­samm­lun­gen der verqueren Herren El­säs­ser oder Jeb­sen, und konsequenterweise ist er beim ersten Gegenwind der Staatsgewalt sofort beendet. Dies geschah, nachdem ich ausgiebig von einer Frau gefilmt worden war, die Polizisten aus der Wanne gesprungen und, obgleich noch andere Personen am Rande keinen Mundschutz trugen, in meine Richtung geschritten waren und ihr oberster Anstoßnehmer die Schlussworte gesprochen hatte: „Sie haben doch eine Maske dabei, was soll denn das?“

Wie erniedrigend, das Gesicht auf einer Kundgebung, bei öffentlicher Meinungsäußerung nicht zeigen zu dürfen! Von Angela Merkel kenne ich bisher kein Foto mit Mundschutz. Ich staune über stolze, unmaskierte Bannerträger in München: Unter Wahrung von Abstand sind sie keineswegs „undiszipliniert“. Das Bremer „Buten-un-binnen“-Video zeigt im Hintergrund rote Fahnen, im Zoom weit aufgerissene Augen, grelle Masken, leuchtendes Silberhaar und vermittelt visuell die Botschaft: „Habt Angst vor Corona!“ Nein, wir dürfen uns nicht zum Pudel dressieren lassen. Entscheiden wir mündig selbst, ab welchem Gedränge ein Mundschutz angemessen ist.

Die Brille beschlägt, das Atmen wird behindert, die Lippen können nicht gelesen werden: Mit Erleichterung schob ich im Scherz, als die Tragepflicht eingeführt wurde, die alte Staubmaske, die ich noch im Keller gefunden hatte, beim Verlassen des Aldi-Marktes über die Stirn – zwar nicht auch noch auf den Hinterkopf, doch gab es auf der Straße gleich böse Blicke, und ein Nachbar fragte: „Trägst du eine Kippa?“ Es brauchte gar keine echte zu sein, schon spürte ich ihre Last und dass ich ihren Trägern kein aggressives Auftreten, keine konkreten Forderungen unterstellen dürfte. Aber für seine Würde muss der Mensch doch wohl demonstrieren gehen.

Und wenn ihm öffentlich der Mund verbunden ist, darf die getragene Maske nicht zufällig gegriffen sein, damit sie etwas mitteilen kann. Nehmen Verwirrte die bunt gemusterte Ware? Freudlos-blasser Einweg-Mundschutz aus China mahnt an die Vernachlässigung von Pflichten. Lässt sich mit einem bestimmten Modell oder Design nicht besser auf die vielen systemrelevanten Unterbezahlten hinweisen, die sich jeden Tag in Ansteckungsgefahr bringen? Solch eine Maske mögen manche trotzig noch über das notwendige oder vorgeschriebene Maß hinaus tragen. Soll „Bubi“ doch zeigen, wie Leyla sich unter schöne Augen ein rotes Tuch mit Hammer, Buch und Sichel bindet und man dem Demo-Veteranen zum Umschnüren das weiße Fähnlein vom DGB mit der Soli-Rose reicht.

Gerolf D. Brettschneider (parteilos) – siehe auch „Rote-Fahne-Forum
 
So wenig wie möglich: Eine freiheitsbeschränkende Maßnahme muss immer geeignet sein, ihr Ziel überhaupt zu erreichen („Focus“)
 
Nicht nur zur Corona-Krise: Der Regelsatz der Grundsicherung
muss rauf („Oldenburger Onlinezeitung“)

 

„Hugo Kröser geht demonstrieren“

Frank KleinschmidtBuach, ich muss kotzen! So eine Bou­le­vard- und Kli­schee­schei­ße: Wenn Hugo Kröser nicht mehr demonstrieren geht, weil es ihm damals beschissen ging (ja, so war das damals!), dann sind es nur noch eine Handvoll weltfremder Kommunisten und Mar­xis­ten-Le­nin­is­ten, die sich vor menschenleerer Marktplatzkulisse einbilden, der 1. Mai sei der Kampftag der breiten Arbeitermassen, und die man kontrollieren kann, indem man sie von­ein­an­der trennt.

Der bodenständige Hugo Kröser jedenfalls lässt von seiner alten, alljährlichen Gewohnheit nicht locker, auch wenn es ihm in seiner Findorffer Küche längst nicht mehr so beschissen geht wie damals: Das ist jedenfalls der Eindruck, der mit diesem Boulevardbeitrag gestrickt wird. Buach, wird mir übel! Ich hab auch lange kein „Bubi“ mehr gesehen. Aber es ist halt Ü70-TV. U60 hängt längst vor „Netflix“, „Amazon Prime“ oder anderen Streamingdiensten ab. Dort ist so manche Sitcom systemkritischer und tiefgründiger, als „Buten un binnen“ jemals sein könnte.

Die Berichterstattung des „Weser-Kuriers“ bringt wenigstens diesmal die akuten Probleme und Beweggründe auf den Punkt: Den Teilnehmer(inne)n ging es um bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung für Beschäftigte in Pflege, Krankenhaus, Einzelhandel und systemrelevanten Berufen. Aber ob jemand seit 50 Jahren keine 1.-Mai-Demo oder keine Sonntagsmesse verpasst hat, ist für sich genommen reine Boulevardscheiße, auf die verzichtet werden kann.

Und ach, das soll ein Mundschutz sein! Ich dachte, die tragen alle Kippa vor dem Gesicht. Wäre es sexistisch, wenn ich mir eine BH-Hälfte vor das Gesicht binde? Das wäre wohl eher fetischistisch. Jetzt mal ernsthaft: Nachdem man uns fünf Wochen lang erzählt hat, dass Mundschutz nichts bewirkt, sollen wir uns unter Einhaltung der Abstandsregeln, gegebenenfalls unter Strafandrohung, beim Einkaufen diese unhygienischen Lappen vor das Gesicht schnallen. Wenn wir den Laden verlassen, können wir den Fetzen wieder abnehmen. Dann genügt allein der Sicherheitsabstand.

Hä? Was soll das? Das riecht eher nach Lobbyarbeit der Stoffindustrie. Online-Lieferzeiten bis zu vier Wochen, überzogene Preise und Fakehändler, die Geld abbuchen, jedoch nicht liefern, sind die Folge. Ich habe noch ein paar Halstücher aus Motorradzeiten, die ich mir im Laden über die Nase schiebe, damit mich die Security nicht rausschmeißt. Falls es härter kommen sollte, habe ich noch meine alte ABC-Schutzmaske aus Bundeswehrzeiten.

Ja, Wolfgang, ich bin ein Kleinbürger, der am 1. Mai Schicht hatte, damit du und viele andere Menschen ein funktionierendes Internet haben und Beiträge posten können. Ich bin ein neidischer Kleinbürger, der gerne auch mal zum 1. Mai mit einem so schönen Mercedes 220 E auf dem Marktplatz vorfahren möchte. So ein kapitalistisches Statussymbol macht schon was her! Jedoch habe ich Zweifel daran, dass ein solches Symbol den Zeitgeist widerspiegelt, der von umwelt- und klimabesorgten Aktivist(inn)en zu erwarten sein sollte. Aber du hast recht, ich war ja nicht da und wäre auch nicht lange geblieben.

Übrigens sind die heutigen Boulevard-Magazine aus einer alten Tradition entstanden, dem Boulevard-Theater. Weil diese nicht von Kartenverkäufen lebten, sondern vom Laufpublikum auf der Straße, bedienten sie sich Stilmitteln der Ablenkung: Wer auf dem Marktplatz Milch und Eier holen wollte, sollte von seinem eigentlichen Vorhaben abgelenkt und zur Darbietung gelockt werden. Das machte man unter anderem mit einem Tanzbären, manchmal auch einem Hund, der Kunststückchen konnte oder anderen Possen. Das Stilmittel selbst, das der Ablenkung dient, heißt bis heute „Tanzbär“. Das gesamte Boulevard-Genre dient heute der Ablenkung, und den Tanzbären als Stilmittel nutzt es noch immer.

Und das ist „Bubi“. Sie haben auch hier wieder einmal Ablenkung betrieben: Von den eigentlichen Bedrängnissen, Nöten und Absichten wird der Fokus fort auf Banalitäten gelenkt. Langjährige politische Aktivisten haben hierfür sicherlich eine Sensorik entwickelt, auch wenn sie sich nicht mit den Stilmitteln der darstellenden Künste beschäftigt haben. Während die rechte Szene ihre eigene Berichterstattung mit Streaming-Diensten und „Youtube“-Kanälen handwerklich hochprofessionell gestaltet, freut sich Wolfgang, wenn „Bubi“ mit einem Tanzbären angedackelt kommt. Das verblüfft mich.

Ob sich der gute Hugo Kröser dessen bewusst war, dass er als Tanzbär instrumentalisiert wurde? Egal, ich wurde ja auch schon ein paar Mal von denen gefilmt. Die sammeln viel Material und treffen anschließend eine Auswahl für wenige Minuten. Vielleicht hat Hugo Kröser gewichtige Dinge abseits des Banalen gesagt und hat Beweggründe von Bedeutung? Wir werden es nie erfahren. Vielleicht wäre eine gute Doku mit Hugo Kröser als einer Zentralfigur über Gewerkschaftsarbeit seit 1950 und die Veränderungen seitdem ein Gewinn?

Es ist Boulevard-Berichterstattung. Es ist empfehlenswert, sich darüber im Klaren zu sein, wenn man sich mit denen einlässt. Darum schaue ich mir das seit einigen Jahren nicht mehr an. Jetzt bin ich im Verteiler durch den Link darauf gestoßen worden, und buach, wie banal und ablenkend, welch Verschwendung kostbarer drei Minuten Lebenszeit! Ein solch schlechtes Niveau habe ich mir schon lange nicht mehr zu Gemüte geführt.

Den Beitrag in „RF-News“ finde ich in der Kürze, in der er gefasst ist, gut. Es geht daraus deutlich hervor, wer was warum gemacht hat. Die Erwähnung von „Opa Heini“ bringt dabei etwas An­hei­meln­des und Ge­ne­ra­tions­über­grei­fen­des. Er wird nicht vorgeführt, sondern ist im Rahmen dieser Sach­zu­sam­men­hän­ge dabei.

Die Wirksamkeit der Maske ist fragwürdig, aber eine Verweigerung könnte mehrheitlich Anstoß und Ärger erregen. Das solidarische Tragen mit einer Message ist ein guter Ausweg aus dem Maskendilemma.

Frank Kleinschmidt (parteilos)
 

 

Gesundheitsschutz ja,
Notstandsmaßnahmen nein!

Im Gegensatz zu Frank, der über Demoteilnehmer wie Hugo Köster herzieht, selbst aber gar nicht teilgenommen hat, und auch zu Gerolf, der nach einer Viertelstunde die Demo verließ, weil er beleidigt war, dass er Mundschutz tragen sollte, bin ich der Meinung, dass unsere Mai-Kundgebung auf dem Marktplatz eine gelungene, tolle Sache war: In Bremen wurde wie in ganz Deutschland und in vielen anderen Ländern durchgesetzt, dass trotz Corona-Pandemie demonstriert werden kann.

Wolfgang LangeDer DGB hatte bereits im Februar in vorauseilendem Gehorsam sämtliche Mai-Kundgebungen und -demos abgesagt. In etlichen Bundesländern und Städten gab es ein absolutes Versammlungsverbot. Notwendige, der Pandemie geschuldete Gesundheitsmaßnahmen werden von den Herrschenden zum weitgehenden Abbau demokratischer Rechte missbraucht. Das haben wir uns nicht gefallen lassen! Dieser massive Angriff auf Grundrechte war und ist nicht mit dem notwendigen Infektionsschutz zu begründen.

Diszipliniert, mit Mundschutz, mit zwei Metern Abstand voneinander, demonstrierten wir für unsere demokratischen und sozialen Rechte, gegen die Abwälzung der Krisenlasten und für die Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung. Überall auf den Mai-Kundgebungen wurde der Kapitalismus angegriffen, der nicht in der Lage ist, auch nur eines der drängendsten Probleme der Menschheit zu lösen: die Krise im Gesundheitswesen, die Überproduktionskrise, die weltweite Fluchtbewegung, die Umweltkrise, die in eine -katastrophe umschlägt. Der Kapitalismus steht der Lösung der Probleme im Weg. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!

Dafür geht der von „Buten un binnen“ an diesem 1. Mai begleitete 87-jährige Hugo Köster seit 70 Jahren jedes Jahr auf die Straße. Davor habe ich Hochachtung. Und ich denke, auch die Reporter von „Radio Bremen“ konnten ihre Achtung vor diesem Mann nicht verbergen. Wenn dir dabei „das Kotzen kommt“, Frank, dann behalte das doch lieber für dich. Das ist die typische Manier des im Hintergrund stehenden Kleinbürgers, sich an nichts zu beteiligen, aber zynisch über jeden herzuziehen, der den Kampf nicht aufgibt.

Natürlich war nicht alles richtig im „B&B“-Beitrag, und es wurden die Interviews so geschnitten, dass nur zum Teil der inhaltliche Gehalt rüberkam. Im Beitrag wurde auch nicht gesagt, dass es in Bremen die behördliche Auflage gab, dass nur 50 Personen an der Kundgebung teilnehmen dürfen (in Hamburg sogar nur 25!), wodurch dem Zuschauer vermittelt werden konnte, wie mickrig das doch alles ist im Vergleich zu früheren Jahren.

Natürlich war auch die Aussage Quatsch, die Behörde hätte „wegen Corona“ die eine Demo („die Kommunisten“) auf den Domshof und die andere („die Marxisten-Leninisten“) auf den Marktplatz voneinander getrennt marschieren lassen. Trotzdem halte ich diesen Beitrag für mehr nützlich als schädlich. Dazu ganz im Gegenteil der „Weser-Kurier“, der unsere Kundgebung einfach totschwieg, schlimmer noch: die Lüge verbreitete, es gäbe gar keine Kundgebung, nur den virtuellen Online-Kram des DGB.

Wir hatten von der MLPD in Bremen die Kundgebung auf dem Marktplatz angemeldet, weil wir nicht einverstanden waren und sind, dass der DGB alles abgesagt hatte. Wir haben daher im Vorfeld zahlreiche Gewerkschaften, Parteien, Initiativen und Einzelpersonen dazu eingeladen, gemeinsam, gleichberechtigt und mit Offenem Mikrofon mit uns zu demonstrieren. Von den angeschriebenen Organisationen wurde das entweder gar nicht beantwortet oder es lief parallel dazu bereits die Anmeldung vom „Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD“ für eine Demo auf dem Osterdeich mit Kundgebung Domshof.

Das allerdings war eine andere Art der Veranstaltung: Es wurde überall plakatiert, dass ein Mitglied des Zentralkomitees des „Arbeiterbundes“ die Rede hält. Auf unseren Versuch, etwas Gemeinsames auf die Beine zu stellen, wurde uns vorgeschlagen, auf die Kundgebung auf dem Marktplatz zu verzichten und beim „Arbeiterbund“ mitzulaufen. Dann dürften wir auch einen maximal fünfminütigen Beitrag auf dem Domshof halten. Das hat nichts mit „auf Augenhöhe“ oder Gleichberechtigung zu tun. Das ist auch kein „Offenes Mikrofon“, das ist einfach anmaßend.

Mitglieder der Linkspartei und andere meldeten eine Demonstration nachmittags auf der Wil­helm-Kai­sen-Brü­cke an, die sogenannten Linksradikalen für Spätnachmittag auf dem Goetheplatz. Beide letztgenannten versuchten nicht, eine gemeinsame Sache auf die Beine zu stellen.

Auf dem Marktplatz gab es eine große Breite der Teilnehmer, abgesehen davon, dass mehr als die 50 erlaubten teilnahmen. So waren außer MLPD und „Rebell“-Genossen einige DKP-Genossen dabei, Delegierte der GEW, die auch einen Redebeitrag hielten, ein Vertreter der Obdachlosen und eine Pastorin, die sich für Obdachlose einsetzt. Sie sprachen ebenfalls, sowie Kolleginnen und Kollegen aus Bremer Betrieben, der Umweltbewegung, aus Pflegeeinrichtungen, Geflüchtete und viele Leute, die ich nicht zuordnen konnte. Es war eine kämpferische, solidarische und gute Stimmung auf dem Platz. Die strahlende Sonne trug auch dazu bei.

Noch mal zum Tragen der Masken: Es ist ja umstritten, was sie nützt. Ich persönlich halte es für richtig, in der Öffentlichkeit Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Wenn das alle tun, schützt das auf jeden Fall. Nun war es auch die Auflage bei dieser Kundgebung, und wir hätten ihre gewaltsame Auflösung riskiert, wenn wir uns nicht daran gehalten hätten. Das hat nichts mit Unterwürfigkeit zu tun. „Gesundheitsschutz ja, Notstandsmaßnahmen nein!“ halte ich für ein richtiges Motto. Im Aufruf hatten wir deshalb selbst den Mundschutz als Voraussetzung zu Teilnahme genannt.

Es gab inzwischen auch einige Demos von Rechten bis hin zu Faschisten, die gegen jegliche Gesundheitsschutzmaßnahmen demonstrieren, da Corona nur eine „Erfindung“ sei. Diese Anhänger von Verschwörungstheorien (ich meine nicht die berechtigte Frage nach dem Ursprung des Virus!) arbeiten direkt den Monopolen in die Hände, denen nur ihr Profit zählt und denen Menschenleben egal sind. Von denen müssen wir uns auch ganz entschieden abgrenzen. Wir fordern mehr Gesundheitsschutz und nicht weniger!

Deswegen unterstützen wir zum Beispiel den Kampf der Geflüchteten, Sam­mel­la­ger wie die Lin­den­stra­ße aufzulösen, oder jenen in Ellwangen, wo der Grüne Kretschmann inzwischen die Bundeswehr die eingepferchten Flüchtlinge bewachen lässt, von denen inzwischen zwei Drittel an Corona erkrankt sind. Es ist ein menschenverachtender „Feldversuch“, wie man „Herdenimmunität“ (ein Begriff aus der Nazizeit!) erreichen kann. Frau Stahmann, ebenfalls Grüne, findet es ja auch „sehr interessant für Virologen“, wie sich das Virus in der Lindenstraße (dort sind inzwischen 146 Personen erkrankt) ausbreitet. Deswegen ist es nicht angebracht, sich über Mundschutz, Mindestabstand et cetera lustig zu machen.

Zu Beginn der Kundgebung wurden die Auflagen zweimal per Lautsprecher bekanntgegeben. Zur Sicherheit hatten wir Ersatzmasken dabei, falls jemand ohne da ist, damit er trotzdem teilnehmen kann. Wem es wichtiger ist, sich über die Maskenpflicht hinwegzusetzen, als gemeinsam für die Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter, Unterdrückten und Geflüchteten zu demonstrieren, der muss das eben mit sich selbst ausmachen. Hoch die Internationale Solidarität!

Wolfgang Lange (MLPD)

'Kein Mundschutz?' (Bremen, 1. Mai 2020, Foto: Helmut Minkus)

Solidarisch für sozialen Zusammenhalt und gegen die Krise: „+100€könnte auf dem Mundschutz stehen („Paritätischer Wohlfahrtsverband“)

 

Sofortaufstockung von 100 Euro für Hartz IV und Grundsicherung!

Die Preise für Lebensmittel, Obst und Gemüse sind im Mai 2020 durchschnittlich um 13,5 Prozent gestiegen. Bereits im März 2020 sind die allgemeinen Lebenshaltungskosten nach Angabe des Statistischen Bundesamts durchschnittlich um circa 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Deutlich teurer wurde Obst (+8,8 Prozent) und Gemüse (+2,2 Prozent). Im April stiegen die Preise für Gemüse dann sogar um fast ein Drittel gegenüber März, bei Obst um 14 Prozent. Und das in einer Situation, in der es über zehn Millionen Kurzarbeiter(innen) gibt, die größtenteils mit 60 oder 67 Prozent ihres vorherigen Gehalts über die Runden kommen müssen.

Trotz der drastischen Preiserhöhungen gerade bei Lebensmitteln werden die Regelbedarfe für Hartz-IV-Bezieher und Empfänger der Grundsicherung nicht erhöht. Sie liegen zurzeit bei 420 Euro monatlich pro Haushaltsvorstand oder Einzelperson. Auch Rentner(innen) mit kleiner Rente haben durch die deutlichen Preissteigerungen gerade bei den Grundnahrungsmitteln Mühe, über die Runden zu kommen. Im Gegensatz dazu ist für die Autokonzerne eine sogenannte Kaufprämie im Gespräch, als Zuschuss zum Kaufpreis.

Während der Staat für Kredite der Großkonzerne in Milliardenhöhe bürgt, ihnen die Kurzarbeit finanziert, ist für eine Erhöhung der Regelbedarfe für Hartz IV (SBG II) und der Sozialhilfe beziehungsweise Grundsicherung nach dem SGB XII kein müder Cent vorgesehen! Allenfalls ist es wegen der aktuellen Situation möglich, einen Vorschuss auf den Regelbedarf des kommenden Monats von 100 Euro zu bekommen, der im Folgemonat von dem regulären Regelbedarf abgezogen wird!

Die Bundesweite Montagsdemo unterstützt die Forderung nach sofortiger Aufstockung der Regelsätze für Bezieher von Hartz IV und Grundsicherung um 100 Euro! Das Arbeitslosengeld I muss unbegrenzt für die Dauer der Arbeitslosigkeit weitergezahlt werden! Entsprechende Erhöhung der Sozialhilfe beziehungsweise Grundsicherung! Weg mit den Hartz-Gesetzen, die zu Massenarmut geführt haben! Keine Abwälzung der Krisenlasten auf die Massen!

Ulrich Achenbach (Koordinierungsgruppe Bundesweite Montagsdemo)

'Plus 100 Euro' könnte auf dem Mundschutz stehen
+100€könnte auf dem Mund­schutz stehen (Bild: Pixabay/Gerolf, gemeinfrei)
 
„Gesundheit statt Rüstung!“: Die Friedensbewegung hat schon eine professionelle Statement-Maske für zehn Euro im Webshop („Friedenskooperative“)

 

Wir wollen die Bremer Montagsdemo mit Offenem Mikrofon schnell wieder aufzunehmen! Das ist richtig und wichtig, gerade auch gegen alle Versuche der rechten Organisationen und Kreise, den Widerstand gegen die Rechtsentwicklung zu unterwandern. Wir rufen dazu auf, sich zahlreich am 25. Mai 2020 um 17:30 Uhr auf dem Marktplatz zu treffen. Wir tragen Mund- und Nasenbedeckungen (mit und ohne Motiv) und halten die Abstands­regeln ein.

 

www.Bremer-Montagsdemo.de – 17:30 Uhr am Marktplatz