SPIEGEL ONLINE - 31. August 2005, 21:48
URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,372451,00.html

Hurrikan
 
20 Bohrtürme vermisst

Im Golf von Mexiko werden nach Angaben der Küstenwache mindestens 20 Ölplattformen vermisst. Sie könnten sich losgerissen haben oder gesunken sein.

Washington - "Uns liegen Angaben darüber vor, dass 20 Plattformen vermisst werden", sagte Robert Reed von der Küstenwache im Bundesstaat Louisiana. "Sie sind entweder gesunken oder losgerissen worden." Eine gebrochene Gas-Pipeline stehe in Flammen, hieß es weiter.

Wegen des Hurrikans waren mehr als 700 Öl- und Gasförderanlagen vorsorglich geschlossen worden. Die Anlagen im Golf von Mexiko machen normalerweise ein Viertel der US-Rohölproduktion aus.
 


© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH



SPIEGEL ONLINE - 01. September 2005, 16:04
URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,372514,00.html

Experten-Zweifel
 
Kann New Orleans wieder aufgebaut werden?

Von Holger Dambeck und Christian Stöcker

New Orleans steht mittlerweile fast komplett unter Wasser. Die Schäden verhindern nach Meinung von Experten einen schnellen Wiederaufbau. Möglicherweise muss die Stadt ganz aufgegeben werden, da sie seit Jahren immer tiefer unter das Meeresspiegelniveau sinkt.

Um New Orleans machen sich Wissenschaftler schon seit Jahren große Sorgen. Die Stadt sinkt Jahr für Jahr immer tiefer unter das Meeresspiegelniveau, gleichzeitig erhöht sich der Wasserstand der Meere. Obendrein schrumpft das Mississippi-Delta, das die Stadt vor dem Meer schützt. Als das neue Atlantis wurde die Stadt schon bezeichnet - die Bilder aus der mittlerweile fast komplett überfluteten Stadt scheinen dies zu bestätigen.

Die Absinkrate der Stadt, der Verlust von Marschland und der Anstieg des Meeresspiegels ließen Geologen wie Chip Groat vom US Gelogical Survey (USGS) schon vor fünf Jahren das Schlimmste befürchten: New Orleans könnte binnen hundert Jahren ganz verschwinden.

Möglichweise wird die düstere Vision viel früher Realität, als sich das Groat je ausgemalt hat. Zwar drehte der Hurrikan "Katrina" kurz vor New Orleans ab, so dass die Schäden geringer waren als anfangs befürchtet. Dann brach jedoch der Deich am See Pontchartrain - seitdem läuft die unter Meeresniveau liegende Stadt mit Wasser voll. "Die Schüssel füllt sich", sagte Bürgermeister Ray Nagin in einem Interview mit einem lokalen Fernsehsender. Bis zu 80 Prozent sollen mittlerweile überflutet sein. In manchen Teilen soll das Wasser bis zu sechs Meter hoch stehen.

Ein neues Atlantis?

Der Versuch, ein 60 Meter langes Leck in einem Schutzdamm in New Orleans zu reparieren, schlug fehl, wie Nagin berichtete. Zudem sei der Generator einer nahe gelegenen Wasser-Pumpstation zusammengebrochen. Es sei damit zu rechnen, dass bisher noch verschonte Stadtteile binnen weniger Stunden ebenfalls mehr als drei Meter hoch unter Wasser stehen würden, sagte er dem Fernsehsender CNN.

Leitende Techniker der Wasserversorgung erwarteten, dass der Wasserspiegel in Teilen der Stadt die Höhe des nahe gelegenen Lake Pontchartrain erreichen wird. Die Behörden erklärten, dass alle Maßnahmen zur Eindämmung der Fluten gescheitert seien. Die Bewohner der Stadt könnten nicht vor Ablauf eines Monats nach Hause zurückkehren.

Ob es tatsächlich gelingt, binnen vier Wochen alles Wasser wieder abzupumpen, lässt sich derzeit kaum vorhersagen. Aber selbst wenn man das Wasser irgendwann los wäre: Was dann von der Stadt zum Vorschein kommt, wäre möglicherweise kaum zu retten. Von Holzgebäuden, die über Tage oder gar Wochen im Wasser gestanden haben, und das bei Außentemperaturen jenseits der 30 Grad, dürfte kaum etwas Brauchbares übrig bleiben. "Das Holz dünstet auf und wird morsch", erklärt Michael Gronau vom Technischen Hilfswerk Kiel im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.

Und auch massivere Bauten werden im Wasser aufschwemmen, porös werden und ihre Stabilität verdienen. Probleme könnte auch das auf dem Untergrund stehende Wasser bereiten: Wenn der Boden zu sehr aufweiche, verlören Gebäude ihre Statik, sagt Gronau.

"Nährböden für alles was kreucht und fleucht"

Auch Heike Böhmer vom Institut für Bauforschung in Hannover fürchtet schlimme Folgen: "Da wird nicht viel übrig bleiben", sagte sie SPIEGEL ONLINE. Besonders problematisch seien alle Gebäude, in denen organische Dämmmaterialien verbaut seien: Feuchtigkeit und Hitze schüfen dort "ideale Nährböden für alles was kreucht und fleucht", sagte die Bauingenieurin. Für Menschen hochgefährliche Schimmelpilze und der Gebäude zerfressende Hausschwamm würden sich vermutlich gemütlich einnisten im langsam trocknenden New Orleans.

"Ein Neubau aus Ziegeln braucht ohne technische Hilfen etwa drei Jahre, bis er durchgetrocknet ist", erklärte Böhmer. Um mit Hilfe von Heiz-Apparaturen eine Wohnfläche von 100 Quadratmetern zu trocknen, müsse man vier bis sechs Wochen einkalkulieren. New Orleans sei aber eine Großstadt mit Abertausenden von Gebäuden. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das hinkriegt", sagte Böhmer.

Für die besonders große Gefährdung von New Orleans durch Hurrikans machen Wissenschaftler übereinstimmend den Menschen verantwortlich. Flüsse wurden ausgebaggert, Deiche gebaut, Feuchtgebiete trockengelegt. Marschland saugt beispielsweise Wasser auf, falls eine Flutwelle vom Meer sich Richtung New Orleans bewegt und mildert diese so ab. Infolge der Trockenlegung sind jedoch immer mehr Feuchtgebiete verschwunden.

Die Eindeichung des Mississippis verhindert, dass im Wasser mitgeführte Sedimente sich ablagern könnten - dadurch senkt sich das Land immer schneller weiter ab. Ende 1998 wurde ein Rettungsplan für die Region vorgelegt. In "Coast 2050" schlugen Geologen Ausgaben von bis zu 14 Milliarden Dollar vor. Ohne weitere Eingriffe des Menschen könnte das schützende Mississippi-Delta bis 2090 verschwunden sein, warnten die Wissenschaftler.

Ob es überhaupt sinnvoll ist, New Orleans an alter Stelle wieder aufzubauen - dieser Frage werden sich Politiker, Ökonomen und Wissenschaftler wohl in den nächsten Wochen stellen müssen.

Willi Streitz von der Katastrophenforschungsstelle der Universität Kiel beschäftigt sich gewissermaßen von Berufs wegen mit der Kurzsichtigkeit der Menschen. Was nach einer Katastrophe wie der in New Orleans letztlich entschieden werde, sei natürlich "auch eine Frage der Kosten". Die Erfahrung zeige aber auch: "Unter dem Eindruck so mächtiger Ereignisse werden oft Millionen, manchmal Milliarden unsinnigerweise verbrannt."
 


© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH



SPIEGEL ONLINE - 31. August 2005, 14:44
URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,372339,00.html

Flut-Experte
 
"Die kritische Phase beginnt, wenn das Wasser abfließt"

New Orleans versinkt in den Fluten. Verschmutztes Grundwasser und im Wasser treibende Leichen erhöhen die Seuchengefahr. Achim Schulte vom Berliner Institut für Geographische Wissenschaften sprach mit SPIEGEL ONLINE über die größten Gefahren im Hochwasser-Krisengebiet.

SPIEGEL ONLINE: Nach dem verheerenden Hurrikan ist New Orleans fast vollständig überflutet. Die Behörden teilten mit, dass alle Maßnahmen zur Eindämmung des Hochwassers gescheitert sind. Was kann man in einer so dramatischen Situation überhaupt noch tun?

Schulte: So traurig das klingt: Alle Menschen so schnell wie möglich evakuieren und für die nächste Katastrophe entsprechend vorsorgen. Wenn wie in New Orleans Dämme brechen, kann man nur sehr schwer den weiteren Zustrom des Wassers stoppen. Das Phänomen der sogenannten rückschreitenden Erosion führt dazu, dass sich die Durchbruchsstelle durch die reißenden Fluten eher noch vergrößert. Dadurch nähert sich der Wasserspiegel auf der landwärtigen Deichseite dem der seewärtigen Seite an. Diesen Prozess kann auch der Katastrophenschutz im Moment nicht aufhalten. Weil drei Viertel des Stadtgebietes von New Orleans unter dem Meeresspiegel liegen, kann zudem das Wasser nicht auf natürliche Weise abfließen und muss abgepumpt werden. Das fordert vor allem eine enorme logistische Leistung.

SPIEGEL ONLINE: Allein im Football-Stadion Superdome harren 30.000 Menschen ihrer Evakuierung. Bei 33 Grad Hitze und fehlenden Sanitäranlagen stapelt sich hier der Müll. Weil die Rettung der Überlebenden Vorrang habe, könne man sich zur Zeit nicht um die Leichen kümmern, erklärte Bürgermeister Ray Nagin. Wie hoch schätzen Sie die Seuchengefahr ein?

Schulte: Die eigentlich kritische Phase beginnt, wenn das Wasser abfließt. In dem Moment, wo Gebiete, die vorher überflutet waren, langsam trocknen, steigt auch die Seuchengefahr. Die Menschen müssen jetzt vorrangig darüber informiert werden, dass sich die Trinkwasserqualität dramatisch verschlechtert hat. Vom Hochwasser betroffen sind ja nicht nur Wohnhäuser, sondern auch Industrie- und Kläranlagen. Alles, was unter normalen Bedingungen hier zurückgehalten oder gefiltert wird, gelangt nun ungehemmt auch in die Siedlungsgebiete. Auch deshalb sollten bereits Evakuierte erst dann in das Katastrophengebiet zurückkehren, wenn die Gefahr von Seuchen gebannt ist.

SPIEGEL ONLINE: Gerade erst wurden Deutschland, Österreich und die Schweiz von einer Jahrhundertflut heimgesucht. Welche Konsequenzen ziehen Wissenschaftler aus den jüngsten Erfahrungen mit dem Hochwasser?

Schulte: Um solchen dramatischen Ereignissen besser vorzubeugen, sollten die Verantwortlichen vor allem bei der Deichkonstruktion andere Kriterien zu Grunde legen. Deiche sollten höher und sicherer gebaut werden. Weil schon 20 bis 30 Zentimeter Aufbau enorme Kosten verursachen, schrecken allerdings auch in Deutschland viele Gemeinden und Behörden vor einer solchen Investition zurück. Die Diskussion um die Flutkatastrophe im Alpenvorland hat gezeigt, dass es nicht reicht, nur das sogenannte hundertjährlichen Hochwasser - den höchsten in 100 Jahren gemessenen oder errechneten Wasserpegel - als Basiswert für die notwendige Deichhöhe zu nutzen. Heute muss auch ein Klimazuschlag Eingang in die Kalkulation finden. Nur so kann man mehr Sicherheit garantieren.

Das Interview führte Annette Langer
 


© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH



SPIEGEL ONLINE - 01. September 2005, 14:43
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,372568,00.html

"Katrina"
 
New Orleans droht das Schicksal von Galveston

Vor gut 100 Jahren wurde am Golf von Mexiko die texanische Stadt Galveston durch einen Hurrikan zerstört. Dies hatte anhaltende wirtschaftliche Schäden zur Folge. Die Stadt verlor auf Dauer ihre bis dahin gehaltene Vormachtstellung.

Hamburg - Schon mehrfach rissen Hurrikans florierende Städte in den USA ins Verderben. Besonders hart traf es im Jahr 1900 die texanische Stadt Galveston, die wie New Orleans am Golf von Mexiko liegt. Durch die mit geschätzten 8000 Toten schlimmste Naturkatastrophe in der jüngeren US-Geschichte verlor Galveston auch seine wirtschaftliche Vormachtstellung in der Region. Trotz des Wiederaufbaus - wie ihn Präsident George W. Bush nun auch nach dem Hurrikan "Katrina" ankündigte - hat Galveston seine einstige Bedeutung niemals wieder erlangt.

Eine gewaltige Sturmflut zerstörte Galveston am 8. September 1900 vollständig. 38.000 Einwohner standen vor dem Nichts, der drittgrößte Hafen der Vereinigten Staaten existierte nicht mehr. Bis dahin war Galveston der größte Umschlagplatz für den äußerst wichtigen Rohstoff Baumwolle. Und die Wirtschaftsmetropole galt historischen Berichten zufolge als eine der schönsten Städte der USA. Wegen ihres Reichtums wurde sie "Wall Street des Südwestens" oder "New York des Südens" genannt.

Heute gilt das wieder aufgebaute Galveston mit seinen 57.000 Einwohnern nur noch als Naherholungsgebiet für die Bewohner der rund 80 Kilometer entfernten, größten texanischen Stadt Houston. Laut Experten hat sich die Millionenstadt Houston vor allem wegen des wirtschaftlichen Niedergangs von Galveston zur jetzigen Größe aufschwingen können.

Ein ähnliches Schicksal ereilte Ende des 19. Jahrhunderts auch Galvestons Nachbarstadt Indianola. Ebenfalls eine aufstrebende Hafenstadt, versetzte ein Hurrikan der Stadt 1875 einen schweren Schlag. Nach dem Wiederaufbau vernichtete ein zweiter Hurrikan elf Jahre später die Stadt endgültig.
 


© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH



SPIEGEL ONLINE - 01. September 2005, 06:27
URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,372456,00.html

Hurrikankatastrophe
 
Uno befürchtet größere Schäden als nach Tsunami

Hurrikan "Katrina" hat nach Einschätzung der Uno eine der schlimmsten Naturkatastrophen der Geschichte verursacht - die materiellen Schäden seien größer als nach dem Tsunami-Drama in Asien. Experten befürchten jetzt den Ausbruch von Seuchen in den Hurrikan-Gebieten.

New York - Die gute Vorbereitung der Behörden und die rechtzeitige Evakuierung vor dem Wirbelsturm hätte zu einer weit geringeren Opferzahl als in Südostasien geführt, erklärte Uno-Hilfskoordinator Jan Egeland gestern in New York.

"Gemessen an den zerstörten Häusern und den betroffenen Menschen ist dies eine der zerstörerischsten Naturkatastrophen, die je gemessen wurden", sagte Egeland. Er lobte die Behörden für die "sehr effektiven Warnungen vor der Gefahr und für die sehr erfolgreichen Evakuierungen". Nach Angaben des Bürgermeisters von New Orleans, Ray Nagin, kamen allein in seiner Stadt Tausende Menschen ums Leben. Auch in Mississippi werden Hunderte Opfer befürchtet. Die Tsunami-Katastrophe vom 26. Dezember hatte 180.000 Menschen das Leben gekostet.

Die Sorge wächst, dass sich Seuchen wie Typhus und Cholera ausbreiten könnten. "Die Bedingungen verschlechtern sich rapide", warnte ein Gesundheitsexperte von der Staats-Universität Louisiana.

Während die Opferzahl in Asien dramatisch höher lag, ist der materielle Schaden, den "Katrina" verursachte, deutlich größer. Schätzungen zufolge könnte er sich auf bis zu 25 Milliarden Dollar belaufen, die Schäden in Asien nach der Flutwelle summierten sich insgesamt auf 10 Milliarden Dollar.

Egeland sagte der US-Regierung jede erdenkliche Hilfe zu, obwohl die USA "die weltweit größten Ressourcen für die Suche nach Opfern, für die Versorgung der Verletzten und für den Wiederaufbau haben." Bislang sei allerdings keine Anfrage eingegangen. Uno-Generalsekretär Kofi Annan drückte den Betroffenen sein Beileid aus und nannte die Naturkatastrophe "wirklich tragisch". "Ich weiß, dass die US-Regierung alles versucht, um zu helfen. Aber wir haben die Kraft der Natur zu spüren bekommen und gesehen, was sie anrichten kann."

"Die Leute haben kein Trinkwasser"

Die Lage in den verwüsteten Gebieten im Südosten der USA spitzt sich weiter zu. US-Sender berichteten über die wachsende Frustration und Verzweiflung der Betroffenen in den Katastrophengebieten. Tausende Menschen sollen in der verwüsteten Küste am Golf von Mexiko in ihren überfluteten Häusern noch immer gefangen sein. "Die Lage ist schrecklich, es ist heiß und feucht und die Leute haben kein Trinkwasser", räumte Michael Brown, Chef der US-Behörde für Katastrophenmanagement (FEMA) ein.

Die US-Regierung rief gestern bereits vorsorglich für die betroffene Küstenregion den "Gesundheitsnotstand" aus. Augenzeugen berichteten von zahlreichen im Wasser treibenden Leichen und von Menschen, die wegen ausbleibender Versorgung mit Wasser und Lebensmittel zusammenbrechen und sterben würden. "Wir hätten besser auf so eine Katastrophe vorbereitet sein müssen", sagte die demokratische Senatorin Mary Landrieu aus Louisiana dem Sender CNN.

Auf einer Autobahn bei New Orleans, die noch passierbar ist, versammelten sich Hunderte Menschen und riefen vorbeifahrenden Autoinsassen zu: "Bitte helft uns." Andere streckten leere Becher aus und bettelten um Wasser. Weinende Menschen flehten Journalisten vor Ort an, ihnen bei der Suche nach vermissten Familienangehörigen zu helfen.

Wachsende Angst vor Seuchen

Auch die Plünderungen nehmen immer schlimmere Ausmaße an. Nach Fernsehberichten räumten gestern in der nach einem Dammbruch zu 80 Prozent überfluteten Metropole New Orleans (Louisiana) "ganze Horden von Menschen" Läden aus. Plünderer benutzten in einem Fall sogar einen Gabelstapler, um Fensterscheiben in einem höheren Stockwerk einzuschlagen. Die Rettungsdienste gingen davon aus, dass sich noch rund 80.000 Menschen in New Orleans aufhalten. Die zu großen Teilen bereits vor dem Sturm evakuierte Stadt war ohne Strom, das Trinkwasser verunreinigt. Für die Zurückgebliebenen wurden die Lebensmittel knapp.

Im Nachbarstaat Texas rüstete man sich unterdessen für das Eintreffen von tausenden Katastrophen-Flüchtlingen. Um Mitternacht (Ortszeit) sollten die erste Busse aus New Orleans vor dem Astrodome- Stadion in der texanischen Hauptstadt Houston anrollen. Dort sollen die schätzungsweise 23.000 bis 30.000 Menschen, die bisher unter unerträglichen sanitären Umständen im Footballstadion "Superdome" in New Orleans campierten, vorübergehend eine Bleibe finden.

US-Präsident George W. Bush verschaffte sich auf seinem Rückflug von seiner Ranch in Crawford nach Washington an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One aus der Luft ein erstes persönliches Bild von der Lage in Louisiana und in Mississippi, wo nach inoffiziellen Angaben bereits mindestens 110 Tote gezählt worden und ganze Straßenviertel im Wasser verschwunden sind. Nach Angaben von Bush befanden sich gestern insgesamt 78.000 Menschen in Notunterkünften.

Der Wiederaufbau in den drei hauptsächlich betroffenen Staaten Louisiana, Mississippi und Alabama werde Jahre dauern, sagte Bush nach einem Flug über die betroffenen Gebiete. "Aber wir werden es schaffen." Im Einzelnen kündigte er die Entsendung mehrerer Marineschiffe, amphibischer Fahrzeuge sowie Hubschrauber und die Einrichtung dutzender großer Feldlazarette mit insgesamt 10.000 Betten an. Hunderte von Lastwegen stünden für Hilfsgütertransporte bereit, beispielsweise für die Anlieferung von 5,4 Millionen Paketen Fertignahrung. Bush will auch zusätzliche 11.000 Nationalgardisten in die Katastrophengebiete schicken. 5000 von ihnen sollen der Polizei helfen, für Ruhe und Ordnung zu sorgen.
 


© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH



SPIEGEL ONLINE - 01. September 2005, 11:19
URL: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,372491,00.html

Hurrikan-Folgen
 
Airport ohne Strom, alle Flüge gestrichen

Kein Strom, keine Lichter an der Landebahn, keine Navigationshilfe für Piloten - Hurrikan "Katrina" hat auch die Flughäfen in New Orleans und Gulfport in Mitleidenschaft gezogen. Bis nächste Woche sind alle Passagierflüge gestrichen.

Atlanta - Die beiden Flughäfen in Louisiana und Mississippi wurden für den regulären Flugbetrieb geschlossen. In New Orleans erhalten tagsüber nur noch Hilfsflüge eine Landeerlaubnis. Nachts ist dies wegen der fehlenden Beleuchtung der Rollbahn unmöglich. Der Flughafen Louis Armstrong ist zwar ohne Strom, steht aber nicht unter Wasser. Die Piste blieb weitestgehend intakt. In Gulfport in Mississippi wurde der Tower beschädigt.

Southwest Airlines strich alle Passagierflüge bis zum 12. September. Die Fluggesellschaft schickte am Mittwoch eine Maschine mit Hilfsgütern nach New Orleans. American Airlines hatte am Dienstag rund 3800 Kilogramm Trinkwasser und haltbare Lebensmittel mit einer Boeing 757 eingeflogen sowie gestrandete Mitarbeiter, Passagiere und Haustiere mit zurückgenommen. "Das Flugzeug sah ein bisschen aus wie eine Arche Noah", sagte Tom Del Valle, Vizepräsident bei der American Airlines, der Nachrichtenagentur AP. "Wir hatten eine Menge Hunde und Katzen, ein Frettchen, einen Sittich und ein Eichhörnchen an Bord."

Auch andere Airlines planen Hilfsflüge. Delta Air Lines will am Donnerstag Feldbetten, Generatoren und andere Geräte einfliegen, die nötig sind, um den Flughafen in Betrieb zu halten. Welche finanziellen Folgen die Naturkatastrophe für die Fluggesellschaften haben wird, ist noch nicht abzusehen.

Probleme bereitet auch ein drohender Engpass beim Flugbenzin. Durch die Schäden an den Raffinerien vor der Golfküste sei die tägliche Kerosinproduktion in den USA um 13 Prozent gefallen, sagte Jack Evans von der Air Transport Association zu AP. "Die Fluggesellschaften müssen Maßnahmen ergreifen, um Benzin zu sparen und einzulagern. Sie müssen Kerosin auf Flughäfen lagern, wo es wenig gibt, und tanken, wenn sie andere Ziele an der Ostküste anfliegen."
 


© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH



SPIEGEL ONLINE - 01. September 2005, 15:47
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,372595,00.html

Preisschock
 
Super-Benzin kostet jetzt 1,42 Euro

Die großen Mineralölkonzerne haben die Spritpreise in Deutschland erneut um mehrere Cent angehoben. Im bundesweiten Durchschnitt kostet Superbenzin an Markentankstellen nun 1,42 Euro und Diesel 1,18 Euro je Liter.

Hamburg/Berlin - Zunächst erhöhte Total die Preise um vier Cent je Liter Benzin und um zwei Cent für Diesel. Im Laufe des Tages zogen Aral, Shell und Esso nach. Erst am Vortag waren die Preise um acht Cent je Liter Benzin auf neue Rekordstände gestiegen.

Ein Ende des rapiden Preisanstieg an deutschen Tankstellen ist nach Einschätzung von Energieexperten noch nicht absehbar. "Die Preise am Rotterdamer Spotmarkt sind innerhalb einer Woche um 30 Prozent gestiegen", sagte Rainer Wiek vom Energie-Informationsdienst (EID) heute in Hamburg. "Das ist im deutschen Tankstellen-Markt noch gar nicht alles angekommen." Wiek sagte weiter, die Marke von 1,50 Euro je Liter Superkraftstoff sei "nicht mehr außerhalb jeder Realität".

Die jüngste Preisrunde begründen die Mineralölgesellschaften mit Produktionsausfällen durch den Wirbelsturm "Katrina" im Süden der USA. Weil zahlreiche Raffinerien stillstehen, kaufen amerikanische Händler alle verfügbaren europäischen Benzinvorräte auf. Von "völlig abgedreht" bis "heller Wahnsinn" reichen die Kommentare. Die Preise explodierten auf nie zuvor gesehene 850 Dollar je Tonne. Dadurch steige hierzulande der Benzinpreis.

Der Allgemeine Deutsche Automobilclub widerspricht dieser Darstellung. In einigen Nachbarländern sind die Benzinpreise nach Beobachtung des ADAC bei weitem nicht so stark gestiegen wie in Deutschland. In Österreich zum Beispiel habe der Benzinpreis in den vergangenen Tagen in etwa stagniert, sagte ADAC-Experte Jürgen Albrecht in München. "Auch dies zeigt, dass die jüngsten Preisanhebungen nicht gerechtfertigt sind." Der eigentlich unerwünschte Trend zum Tanktourismus werde sich verstärken, wenn die Schere weiter auseinander gehe.

Deutsche lassen das Auto stehen

Deutschlands Autofahrer lassen wegen der steigenden Spritpreise ihren Wagen immer häufiger stehen. 45 Prozent fahren jetzt weniger, wie eine heute veröffentlichte Umfrage im Auftrag der TV-Zeitschrift "Bildwoche" ergab. Im Westen Deutschlands verzichteten 47 Prozent der Befragten öfter auf ihr Auto. Im Osten sind es nur 37 Prozent.

Ältere Fahrer ab 60 Jahre sind dabei offenbar kostenbewusster als junge Leute bis 29 Jahre. Rund die Hälfte der Älteren verzichtet jetzt häufiger auf das Auto. Bei den jüngeren Befragten lassen nur 39 Prozent ihren Wagen öfter stehen.

Scheinbar ungerührt von den steigenden Spritpreisen nutzen laut Umfrage allerdings 48 Prozent der Fahrer ihr Auto weiter wie bisher. Ob dies freiwillig, aus beruflichen oder anderen Gründen geschieht, wurde nicht gefragt.
 


© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH



SPIEGEL ONLINE - 01. September 2005, 15:43
URL: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,372588,00.html

New Orleans
 
Reiseveranstalter schreiben Herbst- und Wintersaison ab

Land unter in New Orleans: Der Hurrikan "Katrina" hat die Stadt am Mississippi von der touristischen Landkarte gefegt. Viele Hotels sind zerstört, beliebte Reiseziele im Chaos versunken. In diesem Jahr ist New Orleans für deutsche Veranstalter kein Reiseziel mehr.

Frankfurt/Main - Deutsche Reiseveranstalter haben ihre Fristen für Umbuchungen und Stornierungen von New-Orleans-Reisen teilweise bis zum Jahresende verlängert. Auch das Fremdenverkehrsamt von Louisiana schreibt die Herbst- und Wintersaison mittlerweile ab: Erst im Januar 2006 werde die Stadt wieder Touristen begrüßen können, sagte Sprecherin Karen Gilsdorf in Frankfurt.

TUI und Thomas Cook sprechen von nur wenigen betroffenen Urlaubern, doch bei einigen Veranstaltern müssen Hunderte Kunden umplanen. FTI in München hatte beispielsweise allein für die Zeit bis zum 31. Oktober mehr als 400 New-Orleans-Buchungen, Dertour bis Ende September insgesamt 330.

FTI hat nun unter anderem vier Termine der Busrundreise "Grand Old South" abgesagt, auch Mietwagenkunden sind betroffen. "Die meisten reagieren aber ziemlich cool", sagte FTI-Sprecherin Angela Winter in München. "Das sind echte USA-Fans, die fahren eben woanders hin." Als Alternative gefragt seien Georgia, die Carolina-Staaten und auch Kalifornien - Staaten, in denen es im Winter eher warm bleibt.

Wiederaufbau könnte Jahre dauern

Dass viele Betroffene nun völlig auf ihre USA-Reise verzichten, erwartet auch TUI-Sprecher Robin Zimmermann in Hannover nicht. New Orleans sei in der Regel ein kleiner Teil eines längeren Aufenthalts in Amerika, deshalb werde es eher Umbuchungen geben. Wer dabei eine günstigere Unterkunft andernorts wählt, bekommt den Differenzbetrag zurück. Dies könnte vielfach der Fall sein. Denn New Orleans, die Metropole Louisianas, sei eine Stadt mit überdurchschnittlichen Hotelpreisen.

Der Wiederaufbau werde Jahre dauern, erwartet US-Präsident George W. Bush. Karen Gilsdorf vom Fremdenverkehrsamt Louisianas in Frankfurt hofft, dass es nicht ganz so lange braucht. Das Rahmenprogramm für Besucher, das oft aus Mississippi-Dampferfahrten sowie Touren zu Plantagen im Hinterland und in die Sümpfe besteht, werde schon bald wieder angeboten werden können, sagte Gilsdorf.

Auch das etwas erhöht liegende "French Quarter" sei wohl vergleichsweise glimpflich davongekommen. Die Lage in den Hotels mit ihren insgesamt gut 35.000 Zimmern sei jedoch unklar. Viele dürften auf längere Zeit nicht benutzbar sein - und ohne Bett und Dach über dem Kopf werden die Touristen auf sich warten lassen.

Zahl der deutschen USA-Reisenden stabil

Die Naturkatastrophe im Süden der USA wird sich nach Ansicht von Experten kaum auf die Zahl der deutschen Amerika-Touristen auswirken. Wenn es überhaupt eine Delle in der Einreisestatistik gebe, "dann eine kaum merkliche", sagte Rita Hille, Präsidentin des Visit USA Committee Germany (VUSA) in Frankfurt.

Das Komitee, in dem die US-Fremdenverkehrsämter und Fluggesellschaften vereinigt sind, geht für 2005 weiter von einem Anstieg der Besucherzahl um neun Prozent auf 1,44 Millionen aus. Im vergangenen Jahr hatten insgesamt fast 1,32 Millionen Deutsche die USA besucht. Die jüngste offizielle Statistik weist laut Hille für die Zeit von Januar bis Mai 2005 ein Plus von 7,2 Prozent aus.

New Orleans und Umgebung sind auch bei deutschen Touristen zwar normalerweise in der Herbst- und Wintersaison gefragte Reiseziele. Das Südstaatenflair, das von vielen gesucht werde, hänge aber nicht an dieser einen Stadt. Für Mietwagen- und Wohnmobilreisende auf dem Weg von Florida nach Texas oder umgekehrt gebe es zum Beispiel viele attraktive Routen im Hinterland des Mississippi-Deltas.

Dass New Orleans langfristig als Ziel an Bedeutung verlieren könnte, erwartet die VUSA-Präsidentin nicht: "Die Stadt lebt vom Tourismus. Die Menschen werden alles daransetzen, alles schnell wieder aufzubauen."

Christian Röwekamp, gms


 

© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH



SPIEGEL ONLINE - 01. September 2005, 19:00
URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,372633,00.html

New Orleans
 
Rettungseinsätze wegen Überfällen gestoppt

Obwohl Tausende Polizisten und Soldaten nach New Orleans entsandt worden sind, wird die Situation in der überfluteten Stadt immer bedrohlicher. Immer häufiger werden die Rettungskräfte von wütenden Einwohnern und Plünderern angegriffen. Jetzt sind vorerst alle Hilfseinsätze ausgesetzt worden.

New Orleans - Der US-Behörde für Katastrophenmanagement zufolge wurden die Rettungsaktionen in der Stadt aus Sorge um die Sicherheit der Mannschaften ausgesetzt. Bei den Einsätzen hatten immer häufiger Hilfesuchende ihre Retter angegriffen, wie der Sender CNN berichtete. Mehrfach habe es lebensgefährliche Kämpfe um Plätze in den Rettungsbooten gegeben.

Die Entscheidung war laut CNN auf einer Besprechung der Katastrophenschutz-Behörde Fema gefallen. Die Fahrten mit den Booten durch die überfluteten Straßen seien mittlerweile zu gefährlich, hieß es.

Zuvor hatten heute bereits Schüsse auf einen Militärhubschrauber und Brandstiftungen die Evakuierung des Superdomes in New Orleans aufgehalten, wo bis zu 30.000 Flutopfer Zuflucht gefunden haben. Die Zustände dort verschlechterten sich zusehends. Die Toiletten funktionierten nicht mehr, wegen des beißenden Gestanks trug das medizinische Personal Masken. 500 Hilfsbedürftige wurden mit Bussen in den Astrodome nach Houston in Texas gebracht. Es kam zu chaotischen Szenen, als tausende Menschen aus der Nachbarschaft herbeiströmten, um in die Busse zu gelangen.

Dann stoppten Schüsse auf einen zur Rettung von Menschen eingesetzter Militärhubschrauber und absichtlich gelegte Feuer am Superdome die Evakuierung. Die Busse konnten nicht mehr nah genug an das Gebäude herankommen, erklärte ein Sprecher der Nationalgarde. Der Leiter des medizinischen Rettungsdienstes, Richard Zuschlag, sagte, Sanitäter hätten ihn um Hilfe gebeten, weil sie sich vor Menschen mit Waffen im Stadion fürchteten. Die Nationalgarde wolle 100 Militärpolizisten zum Superdome schicken. "Das ist aber nicht genug. Wir brauchen 1000", sagte Zuschlag.

Schwere Probleme gab es auch in anderen Teilen der Stadt und der ganzen Gegend. Tankstellenbesitzer schließen aus Furcht vor Einbrechern ihre Läden. Die Benzinpreise stiegen im Lauf des Tages auf sechs Dollar per Gallone an, normalerweise wird sie für 2,60 Dollar verkauft. Ab 18 Uhr gilt wegen des Kriegsrechts, das verhängt wurde, eine Ausgangssperre, berichtet SPIEGEL-TV-Reporter Dirk Schulze, der im Krisengebiet unterwegs ist. Der Ausnahmezustand kommt möglicherweise nicht von ungefähr. New Orleans galt seit jeher als "Hauptstadt des Mordes".

Bürgermeister Ray Nagin zog angesichts immer hemmungsloserer Plünderungen die Polizisten vom Rettungseinsatz ab und wies sie an, stattdessen für Ordnung zu sorgen. Weitere 10.000 Soldaten der Nationalgarde wurden in das Katastrophengebiet abkommandiert. Soldaten fuhren in gepanzerten Fahrzeugen nach New Orleans. Im gesamten Katastrophengebiet waren 28.000 Soldaten im Einsatz, so viele wie nie zuvor nach einer Naturkatastrophe in den USA.

"Die Plünderer nähern sich den dichter besiedelten Gebieten, Hotels und Krankenhäusern. Wir werden das stoppen", sagte Bürgermeister Nagin. Aus New Orleans wurden Dutzende Raubüberfälle gemeldet. Ein Lastwagen mit Medikamenten für ein Krankenhaus wurde überfallen und ausgeraubt. Polizisten sagten, auf sie sei geschossen worden.

Auch in der früheren Casinostadt Biloxi im Bundesstaat Mississippi treiben Plünderer ihr Unwesen. Sie räumen in den Trümmern der Strandcasinos die Spielautomaten leer. Auch in Geschäften bedienen sich ungebetene Gäste. "Die Leute kommen hier einfach rein, füllen ihre Taschen und gehen wieder raus, als wären sie der Weihnachtsmann", sagte Motelbesitzer Marty Desei. "So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen."

In Gretna bei New Orleans wurde ein Krankenhaus geschlossen, nachdem ein Lastwagen mit Hilfsgütern von Bewaffneten bedroht worden war. Es gab dutzende Fälle von bewaffnetem Autoraub. Ein Polizist und ein Plünderer wurden durch Schüsse verletzt. "Wir wissen, dass es noch viele Tote im Wasser gibt, und weitere auf den Dachböden der Häuser", sagte Nagin. Die Stadt werde für ein bis zwei Monate nicht bewohnbar sein. Bislang halten sich noch rund 100.000 der 480.000 Einwohner in New Orleans auf.

Die Stadt schwimmt in rotbrauner Suppe

Nach dem Bruch von zwei Dämmen strömte das Wasser auch heute weiter ungehindert in die Stadt, die bereits zu 80 Prozent in einer rotbraunen Suppe aus Abwasser, Benzin und Müll stand. An einigen Stellen stand das Wasser sieben Meter hoch.

Bereits gestern Abend gab Nagin bekannt, dass er allein in seiner Stadt mit mehr als 1000 Toten rechne. Nach Angaben des Bürgermeisters liegen noch viele Leichen in den Häusern. Auch in anderen Teilen der Südstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama warten noch immer Tausende auf Rettung. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit wachsen. Vielerorts fehlen Lebensmittel und sauberes Trinkwasser. Auf einer Autobahn versammelten sich hunderte Menschen und riefen Autofahrern zu: "Bitte helft uns." Andere streckten leere Becher aus und bettelten um Wasser.

Offizielle Stellen befürchten, dass zehntausende Häuser irreparabel sind. Auch wächst die Sorge, dass sich Seuchen wie Typhus und Cholera ausbreiten könnten. "Die Bedingungen verschlechtern sich rapide", warnte ein Gesundheitsexperte von der Universität Louisiana. "Das Hauptproblem sind der Mangel an sauberem Trinkwasser und der Zusammenbruch der Kanalisation", sagte Professor Herbert Schmitz vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin. Bei dieser Lage seien wie im vergangenen Dezember nach dem Tsunami in Südostasien Magen-Darm-Infekte wie Ruhr oder sogar Cholera möglich.

US-Präsident George W. Bush sagte, seine Regierung habe die größte Hilfsaktion in der Geschichte der Vereinigten Staaten begonnen. Er kündigte für morgen eine Reise in das Katastrophengebiet an. Er will mehrere Marineschiffe, Amphibienfahrzeuge und Hubschrauber entsendet und dutzende große Feldlazarette mit insgesamt 10.000 Betten einrichten lassen. Hunderte von Lastwagen stünden für Hilfsgütertransporte bereit - wie etwa für die Lieferung von 5,4 Millionen Paketen Fertignahrung. Nach seinen Angaben befanden sich am Mittwoch insgesamt 78.000 Menschen in Notunterkünften.

Bush kündigte zudem eine Politik der "Null-Toleranz" gegenüber Plünderern und Preistreibern in den Katastrophenregionen an. Weder Plünderei noch Preistreiberei oder Versicherungsbetrug würden hingenommen, sagte er dem US-Fernsehsender ABC. Die Situation der besonders Verletzlichen dürfe nach dem Hurrikan nicht ausgenutzt werden.

Deutschland bot den USA Unterstützung an, um der "entsetzlichen Naturkatastrophe" Herr zu werden, sagten Bundeskanzler Gerhard Schröder und Außenminister Joschka Fischer in Berlin. Auch Hollywoodstars und Musiker setzen sich mit Spendenaufrufen und Konzerten für die Hurrikan-Opfer ein. Verschiedene Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz und Care International riefen auch hier zu Lande zu Spenden auf.
 


© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH





SPIEGEL ONLINE - 02. September 2005, 14:04
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,372760,00.html

Spritpreise
 
Shell kündigt weitere Preiserhöhung an

Der Mineralölkonzern Shell hat heute erneut die Spritpreise angehoben. Bei Benzin wurden sechs Cent je Liter aufgeschlagen und bei Dieselkraftstoff zwei Cent - andere große Anbieter dürften in Kürze nachziehen.

Hamburg - Ein Shell-Sprecher begründete den Schritt mit weiter steigenden Einkaufskosten in Rotterdam durch die Auswirkungen des Hurrikans "Katrina" in den USA. Bereits gestern und vorgestern hatten Total, Aral, Shell und Esso die Preise um vier Cent je Liter Benzin und um zwei Cent für Diesel angehoben.

Nach den aktuellsten vorliegenden Berechnungen des ADAC kostet der Liter Super im Bundesdurchschnitt zurzeit 1,387 Euro, Diesel liegt bei 1,158 Euro. In diesen Preisen ist der heutige Anstieg bei Shell noch nicht eingerechnet. Ein ADAC-Sprecher sagte gegenüber SPIEGEL ONLINE, es sei zu erwarten, dass andere große Mineralölhersteller im Laufe des Tages nachzögen. "Aus Erfahrung wissen wir, das ist recht gut eingespielt zwischen den Unternehmen."

Nach Berechnungen der Automobilindustrie fehlen den Autofahrern durch die dramatische Verteuerung in den ersten acht Monaten 2005 insgesamt rund vier Milliarden Euro im Portemonnaie. Diese Zahl nannte Verbandspräsident Bernd Gottschalk in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Gottschalk verwies darauf, dass dieses Geld dem Konsum verloren gehe, und warf der Bundesregierung vor, das Problem mit der Ökosteuer nur noch verschärft zu haben.

Dutzende Ölförderanlagen beschädigt

Der Hurrikan "Katrina" hat im Golf von Mexiko mindestens 58 Ölplattformen und Bohrinseln losgerissen. Das teilte das Amerikanische Erdöl-Institut (API) in Washington mit. 30 dieser Plattformen und Bohrinseln seien vermisst gemeldet, sagte API-Sprecher Tim Sampson.

Das volle Ausmaß der Hurrikan-Schäden für die Ölindustrie werde wahrscheinlich erst Ende nächster Woche feststehen. So müssten die Pipelines im Katastrophengebiet umfangreichen Sicherheitstests unterzogen werden.

Weiterer Anstieg möglich

Ein Ende des rapiden Preisanstieg an deutschen Tankstellen ist nach Einschätzung von Energieexperten noch nicht absehbar. "Die Preise am Rotterdamer Spotmarkt sind innerhalb einer Woche um 30 Prozent gestiegen", sagte Rainer Wiek vom Energie-Informationsdienst (EID) heute in Hamburg. "Das ist im deutschen Tankstellen-Markt noch gar nicht alles angekommen." Wiek sagte weiter, die Marke von 1,50 Euro je Liter Superkraftstoff sei "nicht mehr außerhalb jeder Realität".
 


© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH



SPIEGEL ONLINE - 02. September 2005, 07:32
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,372656,00.html

"Katrina"-Folgen
 
Bush und Fed rechnen mit Konjunkturdelle

Der Hurrikan "Katrina" wird nach Angaben von US-Präsident George W. Bush das Wachstum der Wirtschaft für einige Zeit dämpfen. Auch die amerikanische Notenbank rechnet mit negativen konjunkturellen Auswirkungen.

Washington - Auch der Energiesektor werde vorübergehend beeinträchtigt sein, sagte Bush am Donnerstag nach einem Treffen mit seinen Wirtschafts-Experten und Alan Greenspan, dem Chef der US-Notenbank Fed. Die US-Bürger rief Bush auf, von Hamsterkäufen abzusehen. "Kaufen sie kein Benzin, wenn sie es nicht brauchen."

Ben Bernanke, führender Wirtschaftsberater von Bush, sagte Reuters, der Verlust von Arbeitsplätzen und fehlende Ausgaben in einigen der am schwersten getroffenen Gebieten der Golf-Küste würden eine spürbare Auswirkung auf das US-Wirtschaftswachstum im dritten Quartal haben. Er rechne allerdings damit, dass die Kapazitäten der Raffinerien bald wieder hochgefahren werden könnten und dass dann auch der Benzinpreis wieder sinke.

Die US-Landwirtschaft rechnet nach Verbandsangaben mit Schäden von etwa zwei Milliarden Dollar. Zu beklagen seien Verluste bei Getreide als auch beim Vieh, hieß es. Zudem hätten auch die Landwirte unter den hohen Treibstoffkosten zu leiden.


 


© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH



SPIEGEL ONLINE - 02. September 2005, 16:18
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,372791,00.html

Sturmfolgen
 
Schaden auf 100 Milliarden Dollar geschätzt

Die von "Katrina" verursachten Zerstörungen werden die Vereinigten Staaten mehr kosten als bislang geschätzt. Der durch den verheerenden Hurrikan angerichtete Schaden ist nach neuen Prognosen rund viermal so groß wie bisher vermutet.

Washington/New York - Die US-Risikomanagement-Gesellschaft RMS schätzte den Schaden auf 100 Milliarden Dollar. Mindestens die Hälfte dieser Kosten geht auf die Überschwemmungen zurück. Damit hat RMS seine Prognose drastisch erhöht. Am Montag hatte die Gesellschaft noch einen möglichen Schaden von 25 Milliarden Dollar angegeben. Die höchsten Schätzungen in den ersten Tagen, nachdem "Katrina" die amerikanische Südküste getroffen hatte, lagen noch bei 30 Milliarden Dollar.

Bereits gestern hatten neue Prognosen diese Marke übersprungen. Nach einem Bericht der Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) könnte der Gesamtschaden bei 50 Milliarden Dollar liegen. In dieser Berechnung ist auch die weit verbreitete Beschädigung der Infrastruktur enthalten. Der Agentur zufolge könnte diese Summe jedoch noch steigen, wenn auch Schäden an nicht versicherten Objekten wie Brücken und Straßen berücksichtigt werden.

Laut S&P wird das Bruttoinlandsprodukt der USA im dritten Quartal dieses Jahres infolge des Hurrikans vermutlich um 0,5 Prozent zurückgehen. Im zweiten Quartal war es noch um 3,3 Prozent gestiegen.

Nach Einschätzung der Uno hat "Katrina" eine der schlimmsten Naturkatastrophen der Geschichte verursacht, deren Auswirkungen sogar den Tsunami vom vergangenen Dezember bei weitem übertreffen. "Gemessen an den zerstörten Häusern und den betroffenen Menschen ist dies eine der zerstörerischsten Naturkatastrophen, die je gemessen wurden", hatte Uno-Hilfskoordinator Jan Egeland Mitte der Woche erklärt.
 


© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH



SPIEGEL ONLINE - 03. September 2005, 09:33
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,372839,00.html

Hurrikan Katrina
 
IEA-Chef befürchtet weltweite Energiekrise

Der Chef der Internationalen Energieagentur, Claude Mandil, hält eine globale Energiekrise nach dem Wirbelsturm "Katrina" für wahrscheinlich. In einem Zeitungsinterview warnt er davor, die derzeitigen Öl-Engpässe als ein alleiniges Problem der USA zu betrachten.

Berlin/Paris - "Wenn die Krise die Ölprodukte betrifft, dann ist es eine weltweite Krise", sagte Claude Mandil der Tageszeitung "Die Welt". "Keiner sollte denken, dass sich das nur auf die USA beschränken wird. Sie kaufen jetzt schon Benzin in Europa." Wenn die Raffinerien beschädigt sein sollten, werde sich das noch verstärken. Dann könne sich die Situation sehr schnell zu einer globalen Krise ausweiten, so Mandil.

Noch sei allerdings nicht abzuschätzen, welche Schäden der Hurrikan tatsächlich angerichtet habe, sagte der IEA-Chef. Erst Anfang kommender Woche könne man wohl mit Gewissheit sagen, wie stark Förderplattformen und Raffinerien wirklich beschädigt seien.

Eine Prognose über die weitere Entwicklung des Ölpreises wollte Mandil nicht geben. "Das hängt von sehr vielen unsicheren Faktoren ab und auch vom Verhalten der Verbraucher", sagte er der "Welt". "Aber der Preis ist viel zu hoch - das war er schon vor 'Katrina'. Das ist ein Risiko für die Wirtschaft der gesamten Welt, vor allem für die Wirtschaft der armen Länder."

Mandil fordert die Regierungen der Industrieländer auf, mehr Geld in die Forschung und Entwicklung der verschiedenen Bereiche der Energiegewinnung zu investieren - von den erneuerbaren Energien über die fossilen Brennstoffe bis hin zur Atomenergie. An die Verbraucher richtete er den Appell, Energie zu sparen.

US-Präsident George W. Bush hat derweil die Freigabe von 30 Millionen Barrel Öl aus US-Notreserven angeordnet, um die Benzinknappheit nach dem Hurrikan "Katrina" zu lindern. Dennoch müssten sich Autofahrer darauf einstellen, dass es vorübergehend Probleme bei der Versorgung geben könne, sagte Bush gestern.

Sieben Öl-Raffinerien der USA sind in Folge des Sturms geschlossen, mehrere andere arbeiten nur eingeschränkt. Die Benzin-Produktion ist daher stark eingeschränkt. Es fehlen pro Tag etwa eine Million Barrel (1 Barrel = 159 Liter), was etwa zehn Prozent des täglichen US-Verbrauchs entspricht. Inklusive Heizöl, Kerosin und anderen Öl-Produkten fehlen pro Tag zwei Millionen Barrel.

Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien hatten sich am Freitag bereit erklärt, im Rahmen einer von der Internationalen Energieagentur (IEA) koordinierten Aktion den USA Öl und Ölprodukte zur Verfügung zu stellen. Die IEA kündigte an, für zunächst 30 Tage zwei Millionen Barrel täglich aus Reserven ihrer Mitglieder freizugeben.
 


© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH



SPIEGEL ONLINE - 04. September 2005, 14:39
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,373057,00.html

Benzin
 
Experten erwarten weiteren Preisanstieg

Ein Plus von 18 Cent innerhalb von zwei Tagen, und noch immer ist kein Ende in Sicht: Ökonomen rechnen damit, dass der Preis für den Liter Normalbenzin schon bald auf mindestens 1,50 Euro steigt - die Angst vor einer weltweiten Energiekrise wächst.

Frankfurt/Main - Die teilweise Freigabe staatlicher Ölreserven lasse die Preise nicht sinken, sagten Ökonomen laut einem Bericht der "Bild am Sonntag". Vielmehr könnte die 1,50-Euro-Marke schon in den kommenden Wochen durchbrochen werden. Die Deutsche Umwelthilfe fürchtet bis Jahresende einen Anstieg auf 1,80 Euro. Derweil wächst die Angst vor einer weltweiten Energiekrise.

In mehreren Schritten erhöhten die Mineralölkonzerne von Mittwoch bis Freitag die Preise um 18 Cent. Laut "Bild am Sonntag" kostete Superbenzin durchschnittlich 1,44 Euro, Normal 1,36, Diesel 1,18. Der Ölpreis sank indes: Der Schlusspreis für ein Barrel der Sorte Light Sweet Crude, lieferbar im Oktober, lag am Freitag in New York bei 67,57 Dollar, 1,90 Dollar weniger als am Vortag.

Anfang 2005 kostete Sprit in Deutschland rund 30 Prozent weniger. Super lag bei 1,10 Euro, Diesel bei 98 Cent und Normalbenzin bei 1,08 Euro. "Dieses Preisniveau werden wir auf lange Sicht nicht wieder erreichen", zitierte die Zeitung den Chefvolkswirt von Allianz und Dresdner Bank, Michael Heise. "Der Liter Normalbenzin könnte schon bald 1,50 Euro kosten."

Der Wirtschaftsweise Wolfgang Franz glaubt nicht, dass die Freigabe der Erdölreserven langfristige Auswirkungen haben wird. "Die teilweise Freigabe der Ölreserven wird keineswegs zu einem Sinken der Benzinpreise führen. Denn Öl ist auf dem Markt ausreichend vorhanden. Es ist durchaus möglich, dass der Preis für einen Liter Normalbenzin in den kommenden Tagen oder Wochen auf über 1,50 Euro steigt."

Auch die Mineralölkonzerne schließen einen weiteren Preisanstieg nicht aus. Die Sprecherin des Mineralölwirtschaftsverbandes, Barbara Meyer-Bukow, sagte: "Die Reserven sind eigentlich für Versorgungskrisen gedacht. Sie sind nicht geeignet, eine Preiskrise zu beeinflussen. Dieser Effekt wird schnell verpuffen. Wenn es dann zu einer echten Versorgungsstörung kommt, würden diese Reserven fehlen. Dann könnte der Preis noch dramatischer steigen."

Unterdessen sagte der Chef der Internationalen Energie-Agentur (IEA), Claude Mandil, laut einem Bericht der "Welt" über eine mögliche weltweite Energiekrise: "Wenn die Krise die Ölprodukte betrifft, dann ist es eine weltweite Krise. Keiner solle glauben, "dass sich das nur auf die USA beschränken wird. Sie kaufen jetzt schon Benzin in Europa.

Wenn die Raffinerien beschädigt sein sollten, wird sich das noch verstärken. Dann wird sich das sehr schnell zu einer globalen Krise ausweiten." Die IEA hatte am Freitag beschlossen, 30 Tage eine Menge von je rund 2 Millionen Barrel (159 Liter) Öl der strategischen Reserven freizugeben, um die Auswirkungen des Hurrikans "Katrina"" zu bewältigen. Die Regierungen der Industrieländer forderte Mandil auf, mehr Geld in die Forschung und Entwicklung der verschiedenen Bereiche der Energiegewinnung zu investieren. Die Verbraucher rief er zum Energiesparen auf.
 


© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH