SPIEGEL ONLINE - 17. August 2005, 08:51
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Umfrage
 
Union ist wieder stärkste Kraft im Osten

Die Union legt im Osten Deutschlands wieder zu und überholt die Linkspartei. Ausgerechnet die Ost-Attacken von CSU-Chef Edmund Stoiber sollen nach Ansicht von Meinungsforschern entscheidend dazu beigetragen haben.

Berlin - Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa sei die Union mit 31 Prozent im Osten wieder zur stärksten politischen Kraft geworden, berichtet das Magazin "Stern" heute vorab. Zweitstärkste Kraft sei die SPD mit 29 Prozent gefolgt von der Linkspartei mit 26 Prozent. Noch vor einer Woche schnitt in der Forsa-Umfrage die Linkspartei mit 31 Prozent als stärkste Kraft in Ostdeutschland ab.

Forsa-Chef Manfred Güllner erkläre den Anstieg bei CDU und SPD in den neuen Ländern damit, dass Stoiber mit seinen polarisierenden Sprüchen zur Mobilisierung der Anhänger beider Parteien beigetragen habe, schieb der "Stern".

Die Äußerungen Stoibers, der Osten und die Frustrierten dort dürften nicht erneut über Deutschlands Zukunft und den nächsten Kanzler entscheiden, waren zuvor auch von ostdeutschen CDU-Politikern scharf kritisiert worden, die negative Auswirkungen für die Wahlchancen ihrer Partei befürchteten.

Nach der Forsa-Umfrage glauben 47 Prozent der Befragten, dass Stoiber Kanzlerkandidatin Angela Merkel nur halbherzig unterstützt, 34 Prozent haben den Eindruck, dass Stoiber eher gegen Merkel arbeitet.

Die sogenannte Sonntagsfrage der Umfrage im Auftrag von "Stern" und dem TV-Sender RTL war bereits am Montag von RTL veröffentlicht worden. Demnach verbesserten sich CDU/CSU und SPD um je einen Punkt auf 43 beziehungsweise 29 Prozent. Die in Linkspartei umbenannte PDS verlor zwei Punkte auf zehn Prozent.

Für FDP und Grüne ermittelte Forsa unverändert je sieben Prozent.
 


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