SPIEGEL ONLINE - 07. August 2005, 14:06
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Vorgezogene Bundestagswahl
 
Auslandsdeutschen droht Verlust des Wahlrechts

Auslandsdeutsche in entfernten Weltregionen müssen nach Informationen des SPIEGEL bei der vorgezogenen Bundestagswahl womöglich auf ihr Wahlrecht verzichten. Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit könnte der Versand der Stimmzettel in entlegene Gegenden scheitern.

Hamburg - Da die Drucklegung der Stimmzettel voraussichtlich erst Ende August erfolgt, könnten die Briefwahl-Stimmen die Heimat nicht mehr vor dem geplanten Wahltermin am 18. September erreichen. Bei langen Postwegen könne nicht garantiert werden, dass alle Unterlagen rechtzeitig am Ort der Bestimmung und vor allem auch wieder rechtzeitig zurück sind, heißt es aus dem Bundeswahlamt.

Man setze jedoch alles in Bewegung, um jedem die Wahl zu ermöglichen. So hat Bundeswahlleiter Johann Hahlen bereits vor Bekanntgabe der Entscheidung des Bundespräsidenten zur Neuwahl einen speziellen Internet-Service eingerichtet, der Auslandsdeutschen das Herunterladen von Anträgen zur Aufnahme in das Wählerverzeichnis ermöglicht.

Für die Versendung der Unterlagen stellen die deutschen Auslandsvertretungen dem Auswärtigen Amt zufolge außerdem Kurierdienste zur Verfügung. Zur Gesamtzahl der betroffenen wahlberechtigten Auslandsdeutschen liegen laut Bundeswahlamt keine Angaben vor. Zur Bundestagswahl 2002 hatten sich rund 48.000 Auslandsdeutsche in die Wählerverzeichnisse eintragen lassen.
 


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