21.7.2009

Behörden: Mehr Schutz gegen Viren
Reformpläne für den Computer-Einsatz

Von Wigbert Gerling

Bremen. Attacken, Böswilligkeit, Infektionsgefahren - mit solchen Begriffen ist ein Papier gespickt, das am Dienstag im Senat beraten und zur Grundlage dafür werden soll, dass die Datensicherheit in der bremischen Verwaltung erhöht wird. Unter anderem sollen die Betriebssysteme für die Computer am Arbeitsplatz "innerhalb der nächsten zwölf Monate auf einen einheitlichen und hinreichend aktuellen Stand" gebracht werden. Dies dürfe dann aber auch nicht als einmaliger Vorgang betrachtet werden, sondern als "ständiger Prozess". Notwendig sei überdies die Einführung eines "transparenten Sicherheitsmanagements".

In der Vorlage für den Senats wird eingangs ausdrücklich auf den Virenbefall von Verwaltungs-Rechnern verwiesen - unter anderem in der Sozialbehörde. Dort mussten Computer tagelang vom Netz genommen werden. In den vergangenen drei Monaten, so heißt es, hätten "Würmer" gleich in mehreren Dienststellen und Eigenbetrieben der Stadt das Netz lahmgelegt. Behörden seien nicht nur vom Internet, sondern auch von der internen Verwaltungskommunikation via Rechner abgeschnitten gewesen. Bilanz aus der Regierungsvorlage: "Die Abschaltung vom Verwaltungsnetz führte zu deutlichen Verzögerungen in den Geschäftsprozessen".

Im Zuge der geplanten Reform sollen die Regelungen zur technischen Sicherheit "an neuer Entwicklungen angepasst" werden. Immer häufiger würden mobile Geräte wie Notebooks oder USB-Sticks eingesetzt, im Internet gebe es immer mehr "Infektionsgefahren" durch "zunehmend böswillige Webseiten", von "gekaperten" Computern würden "Attacken" eingeleitet.

Die Verantwortung für die Computer-Sicherheit soll offenbar zentralisiert werden. Derzeit gibt es laut Senatspapier noch viele Dienststellen, die ihre Technik in eigener Regie betrieben. Angesichts der technischen Entwicklungen sei dies aber auf dieser Ebene "nicht mehr leistbar".

© Bremer Tageszeitungen AG



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