3.7.2009

Bagis sieht positive Signale für ihre Zukunft
Kräfte werden für höhere Aufgaben qualifiziert / Zusätzliche Stellen sollen ausgeschrieben werden

Bremen (sch). "Das Problem der Personalfluktuation ist bekannt. Von einer Flucht aus der Behörde zu sprechen ist aber völlig übertrieben." Mit dieser als "Klarstellung" bezeichneten Erklärung hat die Bagis-Geschäftsführung gestern erstmals Stellung genommen zu unseren Berichten über massive Personalprobleme der Hartz-IV-Behörde.

Dabei räumt die Bagis-Führung eine Verunsicherung "bei manchem Mitarbeiter" ein. Ursache sei, wie berichtet, die ungeklärte Zukunft der Hartz-IV-Verwaltung bundesweit. Der stellvertretende Bagis-Geschäftsführer Eckhard Lange: "Wir setzen unsere Hoffnung darauf, dass es nach der Bundestagswahl die dringend notwendige Klarheit gibt." Zur konkreten Situation erklärte er: "Wir brauchen und erhalten Verstärkung. Außerdem möchten wir unser qualifiziertes Personal behalten." 15 Bagis-Assistenten sollen zu Arbeitsvermittlern fortgebildet werden, für ihre freiwerdenden Stellen würden gerade Nachfolger ausgebildet. Weitere Stellen seien ausgeschrieben. Lange: "Das sind sehr gute Signale von unseren Trägern, und über die freuen wir uns." Wie berichtet, werde auch die Widerspruchsstelle verstärkt.

Von der Dramatik der internen Bagis-Berichte an die Bundesagentur für Arbeit und das Amt für soziale Dienste findet sich in dieser "Klarstellung" nichts mehr. Dort war unter anderem die Rede von 13 Prozent Personalabgängen innerhalb von zwölf Monaten, Tendenz seit Jahresanfang nochmals steigend. Rechnerisch ist danach das Bagis-Personal innerhalb von sechs bis siebeneinhalb Jahren einmal komplett ausgetauscht worden. 24 Prozent des Personals, so heißt es intern, seien befristet angestellt und neu ausgeschriebene Stellen kaum zu besetzen.

Auf die unterschiedliche Darstellung angesprochen, sagte Bagis-Sprecherin Katrin Kaufmann: "Die Erklärung ist in ganz enger Abstimmung mit beiden Trägern verfasst."

© Bremer Tageszeitungen AG



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