24.5.2009

Thema Frieden nur am Rande?
Eugen Drewermann rügt Kirchentag

Von Wigbert Gerling

Bremen. "Liebe Freundinnen und Freunde des Friedens." Die Begrüßung, die der Theologe und Publizist Eugen Drewermann seiner Rede gestern auf dem Hillmannplatz vorangestellt hatte, betonte gleich das Thema: Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr - stattdessen Abrüstung und aktive Friedenspolitik. Drewermann: "Krieg ist keine Option, er ist ein Verbrechen."

Die Kundgebung war der Abschluss eines Protestmarsches, zu dem das Bremer Friedensforum eingeladen hatte. Start war am Ziegenmarkt im Steintor - dann ging es bis 12 Uhr in einem Demonstrationszug zum Hillmannplatz. Dort warteten bereits zahlreiche Zuhörer. "Für Abrüstung, für Versöhnung, für Gerechtigkeit" stand auf einem der Transparente. Drewermann, dem Anfang der 90er Jahre von der katholischen Kirche die Lehrerlaubnis entzogen worden war, kritisierte, dass das Thema Frieden auf dem Kirchentag eine Rolle am Rande spiele. Krieg sei "nie Wille Gottes". Es sei "nicht hinzunehmen, dass auf dem Kirchentag die Bundeswehr mit einer Reklameveranstaltung" auf sich aufmerksam machen könne.

© Bremer Tageszeitungen AG



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