szmtag
17.5.2008

Kevin:Fallmanager wieder im Dienst
Frist für Kündigung verstrichen

Von unserem Redakteur
Michael Brandt

BREMEN. Der einst für die Betreuung von Kevin zuständige Sachbearbeiter wird wieder im Amt für Soziale Dienste beschäftigt. Das hat eine Sprecherin von Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter (SPD) gestern bestätigt. Gegen den Mann wurde Anklage wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen erhoben. Nachdem die Leiche des Jungen gefunden worden war, hatte er sich über längere Zeit krank gemeldet.

Offenbar sollte der Sachbearbeiter bereits seine Kündigung erhalten, dem Vernehmen nach hatte die Behörde aber die Fristen dafür verstreichen lassen. Wenn es jetzt zum Strafverfahren komme, soll laut Ressortsprecherin Petra Kodré geprüft werden, welche Schritte eingeleitet werden können. Sie betont, dass der Mitarbeiter nicht im Bereich der Sozialarbeit eingesetzt werde.

Helmut Pflugradt (CDU), der Vorsitzender des Kevin-Untersuchungsausschusses war, ist empört : "Das ist skandalös." Seiner Ansicht nach hätte das Ressort die Frist zur Kündigung nicht verstreichen lassen dürfen. Es müsse nun transparent gemacht werden, wer dafür die Verantwortung trage. Die politische Verantwortung liege klar bei der Ressortspitze. Pflugradt: "Bei einem solchen Fall muss man mit äußerster Sensibilität handeln." Die CDU-Fraktion will am Montag über ein parlamentarisches Nachspiel dieser Angelegenheit beraten.

© Bremer Tageszeitungen AG



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