Lateinamerika-Gruppe Bremen

 

Treffen am Donnerstag, dem 6. September 2007, um 20.00 Uhr im Kurzschluss, Lahnstraße 16 in der Neustadt (erreichbar mit Straßenbahn Linie 1, 8, Bus Linie 26, 27. Aussteigen an der Haltestelle Fachhochschule oder Pappelstraße, dazwischen liegt Kurzschluss)

 

Nach einem 20-minütigen Referat wird das erste Kapitel (Seiten 9-79) des Buches als Diskussionsgrundlage „Sozialismus des 21 Jahrhunderts“ kontrovers diskutiert. Vor den Treffen bitte das erste Kapitel des Buches lesen.

 

Interessierte Leute sind herzlich willkommen. Solidarische Grüße!

 

 

Literaturangabe: Heinz Dieterich: Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts. Wirtschaft, Gesellschaft und Demokratie nach dem globalen Kapitalismus, Homilius Verlag, 2006.

Preis: 9,90 €.

 

Homilius Verlag schreibt über das Buch:

Vorliegender Band entstand aus der Idee heraus, eine Diskussion auch mit all jenen Kräften zu führen, die den Realsozialismus tatsächlich erlebten, ob als Wissenschaftler, als Staatschef, als Politiker, als Minister – eine Diskussion darüber zu führen, welche bewahrenswerten konkreten Erfahrungen in der heutigen Debatte von Nutzen sein könnten. Welche neuen Erkenntnisse liegen vor, welche Anstöße gibt es, welche Kritik ist zu äußern, welche globalen Veränderungen sind zu analysieren.

Seit dem Scheitern des Realsozialismus 1989/91 in Europa und verstärkt in den letzten Jahren vollziehen sich tiefgreifende Veränderungen in der Welt, in Europa und in Deutschland, die ein gründliches Nachdenken und eine breite öffentliche Diskussion über einen Sozialismus im 21. Jahrhundert nicht nur möglich, sondern auch dringend nötig machen.
Die Zeit nach dem Ende der Systemkonfrontation wird zunehmend charakterisiert durch die Zuspitzung aller relevanten gesellschaftlichen Widersprüche des Kapitalismus und seine Unfähigkeit, Wege zu ihrer grundsätzlichen Lösung zu gehen. Der Kapitalismus wirft immer mehr die sozialen Schranken ab, deregulierte Marktbeziehungen werden rigoros durchgesetzt, der Finanzmarkt-Kapitalismus mit der Shareholder-value-Orientierung, bei dem kurzfristige Höchstrenditen der Kapitaleigentümer allein bestimmend sind, durchdringt alle Poren des gesellschaftlichen und individuellen Lebens. Damit nehmen die zerstörerischen Tendenzen dieses Wirtschaftssystems auf allen für das Leben der Menschen wichtigen Gebieten zu: Abbau des Sozialstaates und der Demokratie, verstärkte soziale Polarisierung in Arme und Reiche durch Umverteilung von unten nach oben, verfestigte Massenarbeitslosigkeit, Zuspitzung der Umweltkrise, Verschärfung der globalen Auseinandersetzungen bis zu Kriegen um die Erweiterung von Macht- und Einflusssphären, insbesondere um den Zugriff zu Energie- und Rohstoffressourcen, Vertiefung der Nord-Süd-Spaltung der Welt. Die gegenwärtigen Entwicklungstendenzen des Kapitalismus gefährden das heutige Leben von Hunderten Millionen Menschen und die Zukunft der ganzen Menschheit
Aus den sich zuspitzenden Klassengegensätzen zwischen Kapital und Arbeit, der revolutionären Entwicklung der Produktivkräfte, den Umweltbedrohungen, den widersprüchlichen demografischen Prozessen und anderen Veränderungen erwachsen neue Probleme und Anforderungen an eine zukunftsfähige Entwicklung. Je größer diese Herausforderungen sind, desto klarer wird, das kapitalistische System ist nicht in der Lage, ihnen gerecht zu werden. Damit wird auch deutlich: Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte, eine alternative, über den Kapitalismus hinausgehende Gesellschaft und eine andere Wirtschaft sind notwendig. Fragen einer Alternative zum Kapitalismus stehen wieder auf der Tagesordnung.
In den mehr als 15 Jahren, die seit dem Scheitern des Realsozialismus in Europa vergangen sind, gab es nicht wenige Diskussionen und Publikationen zu den differenzierten und widersprüchlichen Ergebnissen und Erfahrungen des Realsozialismus. Darin haben die wirtschaftlichen Probleme einen zentralen Platz eingenommen. Die Auseinandersetzungen mit dem Realsozialismus können wichtige Erkenntnisse vermitteln, sowohl über deren Defizite und Fehlentwicklungen, über Aufhebenswertes und Weiterzuentwickelndes, als auch über die Vorstellungen, wie ein demokratischer Sozialismus, seine wirtschaftlichen Strukturen und seine Regulierungsweise, aussehen sollte und wie er sich herausbilden könnte. Es ist ein unverzichtbarer Bestandteil aufklärerischer Bildungsarbeit der Linken, die widersprüchlichen Erfahrungen des Realsozialismus gründlich zu diskutieren, um daraus Schlussfolgerungen und Erkenntnisse für eine zukunftsfähige Alternative zum Kapitalismus abzuleiten. Nur dann kann der Diskreditierung der sozialistischen Idee sowie den Verleumdungen und Entstellungen des Sozialismus durch den Antikommunismus entgegengewirkt werden.
Die politischen Prozesse in Lateinamerika, veränderte politische Machtstrukturen in mehreren Ländern zugunsten der Linken und sich abzeichnende Veränderungen auch in den Eigentumsstrukturen durch Verstaatlichung von Bodenschätzen und anderen natürlichen Ressourcen in einigen dieser Länder, tragen dazu bei, das Interesse an einem Sozialismus im 21. Jahrhundert in breiteren Bevölkerungsschichten wieder zu wecken. Sie geben den Diskussionen um einen Sozialismus im 21. Jahrhundert neue, kräftige Impulse.

 

Was haben die Menschen über dieses Buch gesagt:

„Je größer diese Herausforderungen sind, desto klarer wird, das kapitalistische System ist nicht in der Lage, ihnen gerecht zu werden. Damit wird auch deutlich: Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte, eine alternative, über den Kapitalismus hinausgehende Gesellschaft und eine andere Wirtschaft sind notwendig. Fragen einer Alternative zum Kapitalismus stehen wieder auf der Tagesordnung.“

In der Einleitung

 

 

„Unser Zeitalter steht daher unter der Deutung zweier weltgeschichtli­cher Vorzeichen: der Erschöpfung der gesellschaftlichen Projekte des Bürgertums und des historischen Proletariats, sowie des Übergangs der gegenwärtigen Bourgeois-Zivilisation zu einer nichtkapitalistischen Welt­gesellschaft: der universalen Basisdemokratie.“

Heinz Dieterich in der Einleitung

„Wir müssen die Äquivalenz-Ökonomie studieren. Heinz  Dieterich ist ein eminenter Denker.

Hugo Chávez Frías, Venezolanischer Staatspräsident

„Dies Buch ... ist nicht nur ein hervorragender politischer Text, es ist auch ein literarischer ... Hier nimmt es die Tradition großer „Historischer Projekte“ auf. „Das Kommunistische Manifest“ oder Pjotr Kropotkins „Eroberung des Brotes“ oder Frantz Fanons „Die Verdammten dieser Erde“ zeigen nicht nur, „wie man den gefesselten Prometheus befreit, sie schulen auch in der Lust, ihn zu befreien“.

Prof. Manfred Wekwerth

„War begeistert, das Buch zu erhalten. In einer ersten Revision scheint es faszinierend. Hoffentlich ist eine englische Übersetzung in Arbeit – sie ist nötig.“

Prof. Noam Chomsky, MIT, USA, über den ersten Grundentwurf des Buches.

 

„Unsere Analyse muss eine nachhaltige, kritische sein, die aber auch den Mut herausfordert, gewonnene Erkenntnisse und Erfahrungen zu formulieren, die Teil einer Debatte des Sozialismus im 21. Jahrhundert sein müssten. Eine Sozialismus-Debatte muss in einer globalen Welt auch global geführt werden.“

Hans Modrow

„Venezuelas „Hexenmeister“ (Dieterich), Präsident Hugo Chávez, profiliert sich als neue Lichtgestalt der Linken in Lateinamerika. Ein Alt-68er, der einst in Frankfurt studierte, hilft ihm dabei.“

Der Spiegel, 13.3.2005

„Mit meisterhafter Klarheit zeigt Heinz Dieterich, wie das „Genom“ der Geschichte das Ende der bürgerlichen Zivilisation determiniert. „

Luis Alberto Luna Tovar, obispo emeritus, ekuadorianischer Bischof

„Ich danke Euch für dieses prophetische Buch. Seit langem bin ich überzeugt, dass der Neoliberalismus des totalen Marktes so selbstmörderisch wie mörderisch ist. Und da die Menschheit Kind des lebendigen Gottes ist, muss sie unvermeidbar reagieren. Zum Leben streben wir. Macht weiter, machen wir weiter auf diesem Weg.“

Bischof Pedro Casaldáliga, Brasilien

„Ich würde dieses Buch gerne lesen.“

Fidel Castro, Kubanischer Staatspräsident, auf dem Weltökonomenkongress in La Habana, 2001