28.2.2007

Kritik an Kürzungsvorgaben
Sozialarbeiter protestierten vor der Bürgerschaft

Von unserer Redakteurin
Rose Gerdts-Schiffler

BREMEN. Unter dem Motto, "Was uns heute zu teuer ist, wird uns morgen teuer zu stehen kommen!" protestierten gestern viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Soziale Dienste vor der Bürgerschaft und verteilten Flugblätter. Darin kritisierten sie die pauschalen Kürzungsvorgaben der Großen Koalition aus SPD und CDU, die die soziale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und deren Familien ruiniert habe. Zugleich prangerten sie an, dass das Amt für Soziale Dienste in den vergangenen Jahren wie ein Wirtschaftsunternehmen geführt worden sei, in dem Menschen zu "Kunden" und Hilfsmaßnahmen zu "Produkten" wurden. Allein der "Sozialdienst Junge Menschen" sei ab dem Jahr 2000 innerhalb kürzester Zeit von 150 Mitarbeitern auf 100 zusammen gestrichen worden. Auch das Personal bei den Erziehungsberatungsstellen sei reduziert und die Sekretärinnen eingespart worden. Als weitere Fehlentscheidung wurde die Abschaffung der "Aufsuchenden Familienberatung" genannt. Dennoch habe sich die große Mehrheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagiert für die Interessen der Familien eingesetzt. Durch den Rücktritt des Amtsleiters und der Senatorin sei nun der Weg frei für einen Neuanfang.

© Bremer Tageszeitungen AG



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