14.11.2006

Kevin wurde in aller Stille beigesetzt
30 Menschen nahmen an der Zeremonie teil, bei der der zweijährige Junge beerdigt wurde

 
 
Foto: dpa
   

BREMEN (DPA).  Der zweijährige Kevin aus Bremen ist  im kleinen Kreis von Angehörigen und Nachbarn beerdigt worden. Der Junge wurde am Mittag in einem kleinen, weißen Sarg beigesetzt. Rund 30 Menschen nahmen an der Zeremonie teil. Sie hatten um eine Trauerfeier in aller Stille ohne Medienrummel gebeten. Auch Bremens Regierungschef Jens Böhrnsen (SPD) war auf ihren Wunsch anwesend.

Kevin war im Oktober tot im Kühlschrank des drogensüchtigen früheren Freundes seiner Mutter gefunden worden. Das Kind hatte unter der Vormundschaft des Jugendamtes gestanden. Ein Untersuchungsbericht hatte danach schwere Versäumnisse der Behörden aufgezeigt.

In der Trauerfeier stellte Pastorin Jutta Konowalczyk-Schlüter die Frage nach dem Sinn von Kevins Leiden und Tod. "Warum dieser Tod? Kevin hatte sein Leben doch noch nicht gelebt", sagte sie vor den Angehörigen in der Kapelle. "Kevin soll nicht umsonst gelebt haben und gestorben sein." Es tröste sie zu wissen, dass Kevin, der in seinem Leben so viel Vernachlässigung erfahren habe, im Sarg eine Jeanshose und ein kariertes Oberhemd trage. "Kevin ist angezogen, wenn er in Gottes Ewigkeit heimkehrt. Das ist ein richtig guter Gedanke."

© Bremer Tageszeitungen AG



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